Hilpoltstein (HK) Die Zinslast drücke die Metallbetriebe, beklagte Obermeister Hermann Grillenberger auf der Jahresversammlung der Metallbauerinnung Mittelfranken-Süd.
In seinem seinem Bericht zur wirtschaftlichen Lage im Metallbauerhandwerk kam Grillenberger auf die derzeitigen Kontokorrentzinsen zu sprechen. Betriebe würden in ihrem Rating grundlos herabgestuft, nur um höhere Zinsen verlangen zu können. Er habe von mehreren Seiten erfahren, dass derzeit Kontokorrentzinsen von bis zu 15 Prozent verlangt würden, sagte Grillenberger. Dies stoße ihm sauer auf, da sich der derzeitige Leitzins in Europa auf gerade einmal einen Prozent belaufe. "Wenn wir auf diese Weise Aufträge vorfinanzieren müssen, bleibt beim besten Willen nicht viel übrig".
Was das Ausbildungswesen beträfe, seien die Zahlen stabil. Wie in den Vorjahren sei man bei rund 100 Auszubildenden in den 3,5 Lehrjahren. Allerdings lasse die Qualität der Bewerber stetig nach. Obwohl, so Grillenberger, die Mehrzahl der Bewerber aus dem ländlichen Raum mit intaktem sozialem Umfeld komme, gibt es große Defizite im Rechnen und Lesen. "Es scheint so, als hätten die Eltern und Lehrer der unmotivierten Schüler resigniert" resümierte Grillenberger.
In seinem Bericht ließ Obermeister Hermann Grillenberger zunächst noch einmal die wichtigsten Veranstaltungen und Aktionen des vergangenen Jahres Revue passieren. Die Veranstaltungen seien alles in allem gut besucht gewesen. Einen Höhepunkt stellte die Fahrt ins Emsland dar. "Der Besuch der Meyer-Werft in Papenburg hat bleibende Eindrücke hinterlassen", so der Obermeister. In einem der größten überdachten Baudocks der Welt würden die schönsten und modernsten Kreuzfahrtschiffe in deutscher Qualitätsarbeit hergestellt. 350 Techniker und Ingenieure planen mit Hilfe von modernsten Technologien die Kreuzfahrtschiffe nach Wunsch der Kunden.
Wie Referent Reinhold Daut von der Firma Wiegel informierte, seien in der Vergangenheit vereinzelt Risse an feuerverzinkten Stahlkonstruktionen aufgetreten. Dies sei ein bundes- wenn nicht gar europaweites Problem. Die Ursachen dafür seien sehr komplex, so der Referent. Es hänge zum einen von der Qualität des zu verzinkenden Materials, der Bearbeitung des Materials und schließlich vom Prozessablauf des Verzinkens ab. Der Deutsche Ausschuss für Stahlbau hat deshalb die neue "DASt-Richtlinie 022 zur Vermeidung der Rissbildung beim Feuerverzinken von Stahlkonstruktionen" entwickelt.
