"Holpriger Jahresstart"

06.03.2007 | Stand 03.12.2020, 6:59 Uhr

München (DK) Das Kfz-Gewerbe wird von der erhöhten Mehrwertsteuer deutlich gebremst. "Der Start ins neue Autojahr war über Erwarten holprig", sagte der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes, Robert Rademacher, gestern in München. Das Neuwagengeschäft sei bis Ende Februar um 13 Prozent auf 383 000 Fahrzeuge zurückgegangen.

Grund für diese tiefe Delle war Rademacher zufolge auch die Debatte um Umweltzonen und die schadstofforientierte Reform der Kfz-Steuer. "Viele Konsumenten warten ab." Deswegen hofft das Kfz-Gewerbe, die Einbrüche im weiteren Jahresverlauf wettmachen zu können. Für 2007 werden 3,4 (Vorjahr: 3,5) Millionen Zulassungen bei Neuwagen und 6,8 (6,7) Millionen bei Gebrauchten erwartet.

Redemacher befürchtet allerdings, dass die Umsätze auf 129 Mrd. ? sinken werden. 2006 waren die Erlöse um 4,5 Prozent und damit unerwartet stark auf 131 Mrd. ? gestiegen. Die Kunden hätten sich mehr Zusatzausstattungen geleistet und für ihr neues Auto 2,5 Prozent mehr Geld ausgegeben als 2005, obwohl die Neuwagenpreise nur um 1,6 Prozent gestiegen seien. Im Schnitt blätterten die Kunden 24 480 ? hin, Gebrauchtwagen wechselten für 8310 ? den Besitzer.

Rademacher kritisierte die Rabattschlachten, bei denen etliche Hersteller munter mitmischten, als "Kapitulationserklärungen der Marktetingabteilungen". Es dürfe nicht so weit kommen, dass der Service die überhöhten Absatzziele subventioniere.

Trotz guter Konjunktur gingen im deutschen Kfz-Gewerbe 2006 erneut 3550 Stellen verloren. Insgesamt beschäftigten die 40 200 Betriebe rund 473 500 Mitarbeiter .