Ingolstadt
Holprige Vorbereitung

21.03.2014 | Stand 02.12.2020, 22:55 Uhr

Voller Einsatz: Robert Kohlhuber (rechts) von der DJK Ingolstadt hat mit seiner Mannschaft am vergangenen Wochenende eine Niederlage in der Landesliga Süd kassiert. Die Schanzer um Abteilungsleiter Sven Keidel sind aber dennoch zuversichtlich, dass die Herrenmannschaft in dieser Saison eine gute Rolle spielt. - Fotos: Keidel (3)

Ingolstadt (DK) Am kommenden Samstag, 29. März, bestreiten sowohl die Damen- als auch die Herrenmannschaft der DJK Ingolstadt ihren ersten Heimwettkampf der neuen Judo-Saison. Die Damen bekommen es in der Bayernliga mit dem PTSV Hof zu tun, die Herren müssen sich in der Landesliga Süd mit dem TSV Palling messen.

Sven Keidel, Judo-Abteilungsleiter der DJK Ingolstadt, rechnet bei den Herren mit einem spannenden Duell auf Augenhöhe. Bei den Damen hingegen erhofft sich Keidel einen deutlichen Sieg. „Hof ist in der Breite nicht so gut aufgestellt wie unsere Mannschaft. Daher hoffe ich auf ein klares Ergebnis zu unseren Gunsten“, sagt er.

Auch über die ganze Saison gesehen traut der Abteilungsleiter der Frauenmannschaft einiges zu. „Ein Platz unter den ersten drei Mannschaften ist auf jeden Fall realistisch, da wir schließlich in den vergangenen vier Jahren vier Mal Vizemeister waren“, sagt Keidel. Allerdings wolle man nicht explizit den ersten Rang anpeilen, da der damit verbundene Aufstieg in die zweite Bundesliga auch mit großen Schwierigkeiten behaftet wäre. „Da viele unserer Kämpferinnen in ihren Stammvereinen schon in der ersten und zweiten Bundesliga kämpfen, würden wir durch einen Aufstieg viele Kämpferinnen verlieren“, erläutert Keidel die Problematik. Denn anders als bei den meisten anderen Sportarten ist es im Judo möglich, für zwei Vereine gleichzeitig zu starten. „Damit können Kämpfer, die ansonsten höherklassig kämpfen auch für ihre Heimatvereine antreten“, erläutert Keidel. Als größte Konkurrenz im Rennen um die Spitzenplätze in der Damen-Bayernliga sieht Keidel das Judoteam Oberland aus Holzkirchen, die zu dieser Saison den Aufstieg in die Bayernliga schafften. „Ansonsten ist die Liga aber recht ausgeglichen“, meint der Abteilungsleiter.

Bei den Herren strebt Keidel einen Platz im Mittelfeld der Tabelle an. „Die Landesliga Süd präsentiert sich in dieser Saison sehr stark“, betont er. Dies war auch schon im ersten Wettkampf beim TV Lengries zu erkennen, den die Ingolstädter mit 8:12 verloren. Allerdings sieht Keidel die Lengrieser neben dem Top-Favoriten Nippon Passau auch als einen der Anwärter auf die Meisterschaft an. „Lengries war im Vorjahr Vizemeister und ist auch dieses Jahr sehr stark. Wir waren in den Kämpfen auf Augenhöhe, weswegen ich mit dem Auftakt der Herren auch durchaus zufrieden bin“, sagt Keidel. Im Vorjahr belegten die Herren in der Endabrechnung der acht Mannschaften der Landesliga Süd den vierten Rang.

Schwierig verlief indes die Vorbereitung auf die aktuelle Kampfrunde – bei beiden Mannschaften. Da viele Judoka auch noch in anderen, teils höherklassigen Vereinen aktiv sind und dort ihre Trainingschwerpunkte haben, hatten beide Teams kaum die Gelegenheit, geschlossen miteinander zu trainieren. „Vielleicht 30 Prozent der Kämpfer bereiten sich tatsächlich bei uns vor“, klagt Keidel. Deswegen könne man eigentlich gar nicht wirklich von einer Vorbereitung als Mannschaft sprechen. „Eine Saisonvorbereitung in diesem Sinne gibt es im Judo eigentlich nicht.“

Die bekanntesten Gesichter bei den beiden Ingolstädter Teams sind sicherlich der Ü 30-Weltmeister René Walter und die U 21-Europameisterin Zita Notter. Beide sind langjährige Bundesligakämpfer und verlässliche Punktelieferanten in ihren jeweiligen Teams. Abgesehen von den beiden Aushängeschildern setzt Keidel jedoch vor allem auf eines: mannschaftliche Geschlossenheit. „Es wäre nicht fair, jemanden herauszuheben“, sagt er. Bemerkenswert sei allerdings die Leistung von Anna-Lena Hackenberg und Diana Kirchmayer. Die beiden Nachwuchskämpferinnen sind bereits im zweiten Jahr bei der Mannschaft dabei. „Sie sind eine wichtige Verstärkung. Für ihr junges Alter sind ihre Resultate sehr beachtlich“, lobt Keidel.

Solche Leistungen sind das Ergebnis einer sehr konsequent betriebenen Jugend-Arbeit. „Wir haben es in diesem Jahr geschafft, eine Nachwuchsmannschaft aufzubauen, die nur aus eigenen Vereinskämpferinnen besteht“, erklärt Keidel und ergänzt: „Darauf sind wir sehr stolz.“ Besonders das Engagement seines Bruders Jens, der sowohl die Herren- und Damenmannschaft betreut als auch als Jugendtrainer fungiert, hebt der Ingolstädter Abteilungsleiter hervor. „Jens schafft es, sowohl den sportlichen Aspekt, als auch die Persönlichkeitsentwicklung der Jugendlichen zu fördern“, sagt Keidel. Durch die Berücksichtigung dieser beiden Aspekte schaffe man es auch, viele Jugendliche dauerhaft beim Judo zu halten.

Im Vorfeld der beiden Liga-Partien der Damen und Herren am kommenden Samstag findet auch noch ein Judolehrgang für die Jugendmannschaften statt. Für die Klassen U 15 und U 18 leitet Weltmeister René Walter den Lehrgang, die Altersklassen U 10 und U 12 werden von U 21-Europameisterin Zita Notter betreut.