Hettenshausen
Holprige Planung

In Entrischenbrunn soll Platz für Wohnhäuser entstehen ganz einig sind sich die Gemeinderäte nicht

10.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:49 Uhr

Hettenshausen (PK) Die Hettenshausener Gemeinderäte befürchten Streit: Am westlichen Ortseingang von Entrischenbrunn entstehen zwei kleine Baugebiete - doch in der Nachbarschaft steht auch eine Biogasanlage. Am Montagabend waren die Pläne erneut Thema im Gemeinderat.

Einerseits soll der Flächennutzungsplan geändert werden: Auf der nördlichen Straßenseite soll das "Wohngebiet am Schlossberg" entstehen, gegenüber andererseits der Bebauungsplan "Kirchenleiten" gelten - und beide Bereiche sollen als allgemeines Wohngebiet ausgewiesen werden. Das allerdings gestaltet sich in beiden Fällen als schwierig: Womöglich könnte die Biogasanlage im Südwesten des Ortsteils hier Probleme bereiten - und unter den künftigen Bewohnern Streit provozieren. Das fürchten einige Hettenshausener Gemeinderäte. Josef Stowasser (UWG) rechnet mit "Ärger von den Leuten, die einmal dort wohnen". Auch sein Parteikollege Wolfgang Hagl frage: "Ist es der richtige Weg, den wir da eingeschlagen haben" Und auch Martin Kellerer (CSU) hinterfragte - wie in den früheren Sitzungen zu den Plänen - das Vorgehen.

Seit mehr als anderthalb Jahren beschäftigt sich die Gemeinde mit den Vorhaben, auf den beiden Flächen letztlich Wohnhäuser zu erlauben. Inzwischen liegen dazu auch zwei Gutachten vor, um die Pläne abzusichern: Ein Ingenieurbüro untersuchte nämlich die Lärm- und Geruchsimmissionen der Biogasanlage - und beide Berichte zeigen, dass die Pläne der Gemeinde in Ordnung sind.

Das Gutachten zur Geruchsimmission war bereits vor gut einem halben Jahr besprochen worden, am Montagabend folgte nun das Lärmgutachten. Ein Ingenieurbüro hat sich jeweils mit beiden Baugebieten beschäftigt. "Das Gutachten sagt aus, dass wir die Werte unterschreiten - darum geht es", erklärte Bürgermeister Hans Wojta (UWG). Die Ausweisung als allgemeines Wohngebiet sei damit möglich, während ein Mischgebiet die Pläne juristisch angreifbar mache. "Die Werte passen, es gibt keinen Grund hier etwas zu ändern", sagte Wojta.

Allerdings wollte ein Teil der Gemeinderäte noch einmal über die Entscheidung diskutieren. "Wir sind dazu da, dass wir Streit verhindern", sagte Stowasser. Johann Radlmeier (CSU) hingegen sagte: "Wir haben ein Immissionsgutachten und ein Lärmgutachten - es passt." Wer letztlich dorthin ziehe und sich anschließend an Lärm oder Geruch störe, müsse selbst die Konsequenzen ziehen: "Dann muss er wieder wegziehen", forderte Radlmeier. Auch Johannes Gollnhofer war dieser Meinung: "Wer dahin zieht, weiß vorher Bescheid."

Der Gemeinderat stimmte am Montagabend dafür, bei den bisherigen Änderungen zum Flächennutzungsplan - also bei der Ausweisung jeweils als allgemeines Wohngebiet - zu bleiben. In Bezug auf das künftige Gebiet Kirchenleiten gab es hierbei zwei Gegenstimmen, zur Änderung zum Wohngebiet am Schlossberg eine Gegenstimme. Nun folgt die öffentliche Auslegung samt Beteiligung der Träger öffentlicher Belange und Behörden.

Gegen die Aufstellung des Bebauungsplans Kirchenleiten stimmten drei Gemeinderäte. Hier startet die frühzeitige öffentliche Auslegung samt Beteiligung der Träger öffentlicher Belange und Behörden.