Schrobenhausen (SZ) Die Vorfreude bei Winfried Buchhart steigt, schließlich ist der Präsident des FC Schrobenhausen nicht nur Fan seines eigenen Klubs, sondern auch des FC Pipinsried.
Beinahe jedes Regionalliga-Heimspiel des (jetzt wieder) Bayernligisten hat Buchhart in den vergangenen zwei Jahren besucht und dabei auch die freundschaftlichen Kontakte geknüpft, die es ihm ermöglichen, die neue Pipinsrieder Mannschaft nun vor der eigenen Haustür spielen zu sehen: heute Abend, um 19 Uhr, auf dem Schrobenhausener Sportgelände.
Und es kommt sogar noch besser: Gegner im vorletzten Pipinsrieder Vorbereitungsspiel vor dem Bayernligastart am nächsten Samstag (18 Uhr beim TSV Schwaben Augsburg) ist nämlich nicht irgendein anderer höherklassiger Verein, sondern der FCS höchstelbst. "Es wird für die Zuschauer in Schrobenhausen also doppelt interessant", sagt Buchhart. "Einmal sehen sie die Pipinsrieder Mannschaft mit vielen Neuzugängen, und zum anderen auch unser neu formiertes Team", erklärt der 61-Jährige. Also das Team, das in der Saison 2019/20 endlich die niedrigste Spielklasse verlassen will und sich dafür entsprechend verstärkt hat.
Ähnlich, in Richtung Aufstieg, hat auch der Regionalligaabsteiger aus Pipinsried seinen Kader für 2019/20 ausgerichtet. Nur eben sechs Klassen höher. Roman Plesche, der Sportliche Leiter des FCP, räumt deshalb ein, dass der Test am Freitagabend "sportlich keinen besonders großen Wert hat", doch ein Bestandteil der Vorbereitung sei eben auch immer, "bei einem Verein in der Region zu spielen. " Natürlich auch in der Hoffnung, dass sich der eine oder andere Schrobenhausener von dem begeistern lässt, was da rund 20 Kilometer weiter südlich in den vergangenen Jahren entstanden ist. "Es ist auch ein Stück weit Werbung in eigener Sache", gibt Plesche gerne zu. Doch natürlich werde man den Test, eine Woche vor dem Punktspielstart, auch sportlich mit dem nötigen Ernst angehen. "Wir werden heute Abend, genau wie bei unserem letzten Test am Sonntag in Pfaffenhofen, schon eine starke Mannschaft aufbieten", verspricht der Manager.
Der werden wohl unter anderem Kenan Muslimovic und Michael Belousow angehören, die der Bayernligist als bislang letzte Neuzugänge in dieser Woche ins Dachauer Hinterland geholz hatte. Belousow, 20 Jahre alt, kommt vom TSV Rain/Lech, wo er in der Vorsaison zwar nur sporadisch zum Einsatz gekommen war, in beiden Aufstiegsrelegationsspielen gegen die DJK Gebenbach allerdings je 90 Minuten auf dem Platz gestanden hatte. "Wir freuen uns, dass ein weiterer, viel versprechender Nachwuchsmann den Weg zu uns gefunden hat", sagt Plesche. Muslimovic, in Wien geborener Offensivspieler mit bosnischen Wurzeln, spielte im vergangenen Halbjahr beim FK Mladost Doboj-Kakanj in der ersten bosnischen Liga, wo er immerhin zu zehn Kurzeinsätzen kam. Früher war der 22-Jährige auch schon in der ersten serbischen Liga und in der U21 des SSV Jahn Regensburg aktiv. "Er ist genau der Spielertyp, den wir noch gesucht haben", so Plesche. "Wir werden es in der Bayernliga vermutlich häufig mit tief stehenden Gegnern zu tun bekommen, gegen die wir auch eine bestimmte Wucht brauchen. "
Tief stehen wird am Freitagabend wohl auch das Team des FC Schrobenhausen, das zwar "engagiert, aber nicht übermotiviert" zu Werke gehen will, wie Buchhart betont. "Wir wollen das Ergebnis irgendwie im Rahmen halten", sagt er. Ansonsten gehe es vor allem darum, einen schönen Fußballabend zu erleben. So wie vor zwölf Jahren, als der FC Pipinsried im September 2007 schon einmal zu Gast in Schrobenhausen war: damals in einem Pflichtspiel, dem Viertelfinale des schwäbischen Toto-Pokal-Wettbewerbs. Der FCS siegte mit 3:1.
Der Eintritt für das Testspiel des FC Schrobenhausen gegen den FC Pipinsried (Anstoß 19 Uhr) beträgt fünf Euro. Frauen, Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sowie Rentner zahlen drei Euro.
Matthias Vogt
