Meckenhausen
Hohe Auszeichnung für "Mrs. Meckenhausen"

Roswitha Spehnkuch erhält für ihren selbstlosen Einsatz das Ehrenzeichen des bayerischen Ministerpräsidenten

08.11.2016 | Stand 02.12.2020, 19:05 Uhr

"Wenn einer diese Ehrung verdient hat, dann Roswitha Spehnkuch": Kein Wunder, dass neben Landrat Herbert Eckstein und Bürgermeister Markus Mahl auch viele langjährige Weggefährten der Geehrten aus dem TSV Meckenhausen und dem Faschingsverein zur Feierstunde ins Sportheim kamen. - Foto: Stritzke

Meckenhausen (ske) Die höchste Auszeichnung, die ehrenamtlich tätigen Menschen in Bayern verliehen werden kann, hat Landrat Herbert Eckstein am Montag in Meckenhausen überreicht: Roswitha Spehnkuch erhielt für ihre Verdienste das Ehrenzeichen des bayerischen Ministerpräsidenten.

Bei der Geehrten ist die Liste ihres bürgerschaftlichen Engagements vielfältig. Schließlich hat sie Jahrzehnte ihres Lebens ehrenamtlich ihren Mitmenschen gewidmet. In einer launigen Laudatio würdigte Landrat Eckstein bei der Feierstunde im Meckenhausener Sportheim diese Verdienste von Roswitha Spehnkuch.

Nach ihrer Hochzeit im Jahr 1976 kam die aus Karlstadt stammende Unterfränkin nach Meckenhausen, da ihr Ehemann bereits seit 1975 am Gymnasium Hilpoltstein als Lehrer tätig war. Seit 1978 ist Roswitha Spehnkuch Mitglied beim TSV Meckenhausen und leitet seitdem zusammen mit Marianne Kratzer die Damengymnastikgruppe. Nebenbei hatte sie auch noch andere Posten inne. So war sie einige Jahre lange Vergnügungswartin oderr leitete die Tennisabteilung Tennis. Außerdem war sie im Jahr 1980 die Mitbegründerin der Meckenhausener Theatergruppe, in der sie nicht nur mitspielte, sondern die sie auch sieben Jahre lang leitete.

Seit 1995 ist Spehnkuch die Hauptansprechpartnerin für das Meckenhausener Sportjournal. Seit sieben Jahren ist sie die Ehrenamtsbeauftragte des Vereins und zudem Gründungsmitglied des Förderverein für den TSV.

"Als Mrs. Meckenhausen legt sie sich 100-prozentig ins Zeug", unterstrich Eckstein den Einsatz der Geehrten für den Sportverein und ging danach auf ihre andere Leidenschaft - den Fasching - näher ein. Schon vor der Gründung des örtlichen Faschingsvereins organisierte sie mit viel Elan und Hingabe den Meckenhausener Kinderfasching und ist dabei seit jeher als Clown für die Kinder unterwegs. Zwölf Jahre lang war Spehnkuch auch mit den Meckenhausener Bärentreibern auf Tour. Seit 1998 ist sie Mitglied im Faschingsverein. Einige Jahre lang wirkte sie dort als Beisitzerin im Vorstand. Als Kassier betätigt sich Roswitha Spehnkuch beim Faschingsumzug im Ort, darüber hinaus war sie jahrelang die Verfasserin der Faschingszeitung, schneiderte Faschingskostüme und trainierte auch die Frauen- und Männertanzgruppe.

Selbst von den Schützen wurde Spehnkuch schon mit der silbernen Damenspange ausgezeichnet - und das, obwohl sie dort kein Mitglied ist.

"Menschen wie Roswitha Spehnkuch sind unglaublich wertvoll für die Gesellschaft und unseren Landkreis", dankte Landrat Eckstein. In seinen Dank bezog er auch Spehnkuchs Familie mit ein, "ohne deren Unterstützung und Verständnis diese vielen Stunden für die Allgemeinheit gar nicht möglich gewesen wären". Eine große Tugend der Geehrten sei, "wenn sie was macht, dann macht sie es mit aller Konsequenz", so Eckstein. Und damit habe sie viel an der Entwicklung der Vereine mitgewirkt.

Hilpoltsteins Bürgermeister Markus Mahl schloss sich den Dankesworten seines Vorredners nahtlos an: "Mit Roswitha Spehnkuch haben wir eine richtige Macherin in unserer Mitte, die sich seit Jahrzehnten in Teamwork vorbildlich engagiert. Glückwunsch an Meckenhausen." Mahl hofft, dass sich die Geehrte jetzt nach der Ehrung nicht zurückzieht, da es immer Aufgaben geben wird. Mit den besten Wünschen für die Zukunft schloss er seine Rede und überreichte Spehnkuch einen Blumenstrauß.

Sabine Hiemer vom Meckenhausener Faschingsverein bemerkte: "Wenn einer diese Ehrung verdient hat, dann Roswitha. Sie versteht es einfach, die Leute zusammenzuführen, gerade auch Neubürger fühlen sich bei uns schnell und gut aufgenommen." So hofft Sabine Hiemer, dass Roswitha Spehnkuch dem Verein noch lange erhalten bleibt.

Auch der Ehrenamtsbeauftragte des Fußballkreises Neumarkt/Jura, Mike Imhof, dankte Roswitha Spehnkuch und stellte heraus, dass sie immer im Sinne des Vereins handelt. Seit Jahren schlägt sie dem Bayerischen Fußball-Verband vor, welche Mitglieder des Sportvereins für ihr Engagement geehrte werden sollten. "Sie versteht es, das Wir-Gefühl zu stärken", sagte Imhof und überreichte als Andenken einen kleinen Ehrenamtsball.

Gute Worte für seine Geehrte fand auch der neue Vorsitzende des TSV Meckenhausen, Ralf Müller. Er hofft, dass die Verleihung des Ehrenzeichens als Zeichen der Wertschätzung auch andere Ehrenamtliche erreicht oder Menschen für eine zukünftige ehrenamtliche Tätigkeit motiviert. "Roswitha Spehnkuch ist jemand, der ein Netzwerk gestrickt hat, das von allen unterstützt wird. Dies ist für den Verein in den nächsten Jahren immens wichtig.

Die Geehrte selbst freute sich sehr über die große Anerkennung. "Doch das Ehrenamt gibt auch viel zurück", sagte die Meckenhausenerin. Ihr Dank ging an ihre langjährigen Mitstreiter und an die Vorstände der Vereine für die gute Zusammenarbeit über viele Jahre. "Es ist eine Zeit, die ich nicht missen will", betonte Spehnkuch. Ihr abschließender Dank ging an ihre Familie, die immer alle Aktivitäten toleriert und akzeptiert hat. Ohne deren Unterstützung wäre vieles nicht möglich gewesen.