Duisburg
Hoffnungsträger aus der Heimat

Gebürtiger Duisburger Moritz Stoppelkamp wird nach seiner Rückkehr auf Anhieb zur Führungsfigur beim Aufsteiger

18.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:28 Uhr

Duisburg (DK) 71 Erstliga-Spiele und 164 Einsätze in der 2. Bundesliga - so lauteten die Karrieredaten des gebürtigen Duisburgers Moritz Stoppelkamp vor dieser Saison. Und obwohl der 30-jährige Offensiv-Allrounder diese Bilanz bei mittlerweile fünf verschiedenen Klubs erreichte, war ein Verein nicht dabei: der MSV Duisburg.

Erst in dieser Saison zog es Stoppelkamp nach 15 Jahren Wanderschaft in seine Heimat zurück.

Zum Glück für die Zebras. Auf Anhieb wurde Stoppelkamp zur Führungsfigur beim Aufsteiger. Und das nicht nur aufgrund seiner vier Treffer, mit denen er die interne Torschützenliste anführt. "Er hat uns mit seiner Erfahrung sofort weitergeholfen", lobte Trainer Ilia Gruev seinen Schützling, und Stoppelkamp seinerseits freut sich über die Rückkehr. "Ich freue mich riesig, dass es endlich geklappt hat", sagte er bei seiner Vorstellung, als er nach den Stationen Rot-Weiß Essen, Rot-Weiß Erfurt, Greuther Fürth, Hannover 96, 1860 München, SV Paderborn und Karlsruher SC das MSV-Trikot überstreifte. Seither hat er keines der sieben Pflichtspiele verpasst und fast immer durchgespielt.

Zu seinem Leidwesen zuletzt allerdings auch bei der 1:6-Heimpleite gegen den 1. FC Nürnberg. Dabei sprachen die Zahlen - abgesehen vom Ergebnis - eigentlich für die Zebras. 22:15 Torschüsse, 59 Prozent gewonnene Zweikämpfe, eine Passquote von 83 Prozent und 9:5 Ecken lauteten die Daten zugunsten von Duisburg, doch die drei Punkte nahmen die Franken von der Wedau mit. "Thorsten Kirschbaum hat fünf, sechs, sieben Superparaden gezeigt", staunte Stoppelkamp hinterher, der zumindest per Strafstoß den Ehrentreffer erzielen konnte. "Das Spiel hätte auch 7:6 für uns ausgehen können", meinte auch MSV-Sportdirektor Ivica Grlic. Aufstiegstrainer Gruev, der sein Team souverän zur Drittliga-Meisterschaft geführt hatte, wollte die Pleite ebenfalls nicht überbewerten: "Wir haben viele Sachen sehr gut gemacht. Es war ein unterhaltsames Spiel, leider mit dem falschen Ergebnis."

In Ingolstadt wollen es die Duisburger nun besser machen. "Wir sind gut in die Liga gestartet. Aber die Balance muss stimmen zwischen gutem Fußball, Verstand, Euphorie und Konzentration bis zur letzten Minute. Wenn das alles klappt, bin ich zuversichtlich, dass wir eine gute Rolle in der Liga spielen werden", sagte Gruev, der ein schwieriges Spiel erwartet. "Mit Spielern wie Träsch und Kutschke gehört Ingolstadt für mich zu den Topfavoriten. Aber wenn wir unsere Tugenden wie Kampf, Leidenschaft und Laufbereitschaft abrufen, können wir auch da Punkte mitnehmen", meinte Gruev, der am Ende der Englischen Woche den momentanen Tabellenführer und Mitaufsteiger Holstein Kiel empfängt.

Zuerst aber denkt das MSV-Team nur an das Spiel beim FCI. "Zum Glück geht es gleich weiter, und wir haben keine Zeit zum Nachdenken", meinte der 27-jährige MSV-Verteidiger und Kapitän Kevin Wolze und forderte: "Wir müssen die defensive Kompaktheit wiederfinden. Zu Hause hat Ingolstadt auch noch nicht seine besten Leistungen abgerufen. Von daher fahren wir selbstbewusst dahin."