Waidhofen
Hoffen auf den nächsten Schritt nach oben

Altlandkreisvereine vor dem Start in die neue Fußballsaison (11): der SV Waidhofen

02.08.2021 | Stand 23.09.2023, 20:07 Uhr
Einer der Routiniers im breit aufgestellten Waidhofener Kader: der 36-jährige Fabian Buchberger (l.). −Foto: M. Schalk

Waidhofen - In den vergangenen Spielzeiten musste sich der SV Waidhofen immer mit dem undankbaren vierten oder dritten Rang in der A-Klasse Neuburg begnügen.

In der Saison 2021/22 soll nun bei besseren Voraussetzungen endlich der nächste Schritt erfolgen.

Rückblick

"Es war am Ende die richtige Entscheidung die Saison abzubrechen", gesteht Severin Kugler, Abteilungsleiter des SVW, mit schwerem Herzen. Und er spricht im gleichen Atemzug aus, was viele andere auch denken: "Wir hoffen natürlich alle, dass die Saison 2021/22 normal verläuft. "

Bevor es jedoch um die kommende Spielzeit geht, sollte erst einmal die vorherige des Altlandkreisklubs resümiert werden: Mit einem Punkteschnitt von 2,25 beendeten die Paartaler da die Runde auf einem starken dritten Rang - nur knapp hinter dem FC Zell/Bruck (2,30). "Vielleicht wäre noch Platz zwei möglich gewesen, doch auch so sind wir mit unserer Leistung sehr zufrieden", betont Kugler ehrlich. Und er würdigt die Vorstellungen des Meisters: "Der SC Rohrenfels (2,60) war der verdiente Titelträger, der Rest der Mannschaften waren dagegen sehr eng zusammen. " In einer Kategorie waren aber auch die Waidhofener die Nummer eins der Liga, denn kein Team erzielte mehr Treffer als sie (77).

Trainer

Dass die Waidhofener mit ihrem Spielertrainer Kevin Hauke zufrieden sind, dafür spricht allein schon die Tatsache, dass sie mittlerweile in die dritte gemeinsame Saison gehen. Auch der SVW-Abteilungsleiter und Stürmer ist vollen Lobs für seinen Coach: "Er ist immer motiviert und bringt es auch rüber. Sein Training ist super, und die Jungs ziehen alle gut mit. Wir sind mit ihm sehr glücklich", so Kugler. Und er scherzt: "Kevin ist sehr ehrgeizig, manchmal auch zu ehrgeizig. Aber das muss man als Trainer wohl sein. "

An Haukes Seite ist auch in der kommenden Saison Jürgen Filp, nun aber in einer neuen Rolle: "In Absprache mit den Beiden ist Jürgen jetzt gleichberechtigter Trainer. Mit seiner Erfahrung sorgt er bei uns für die nötige Ruhe", erklärt Kugler. Und er bekräftigt: "Das System mit einem Trainer außen und einem auf dem Platz hat sich für uns gut bewährt. "

Kader

"Unsere Mischung aus alten und jungen Spielern ist perfekt", betont der Waidhofener Abteilungsleiter. Wie auch schon in den vergangenen Jahren, so profitiert der Altlandkreisklub auch in diesem Sommer wieder von einer hervorragenden Jugendarbeit. So wagen unter anderem mit Lukas Preschl, Florian Märkl und Kilian Bierschneider gleich mehrere Talente den Schritt in den Seniorenbereich. Zudem konnte der SVW Christoph Bichler vom Altlandkreisrivalen BC Aresing loseisen. Besonders erfreulich für die Paartaler ist zudem die Rückkehr vom Leistungsträger Georg Trompler, der nach seinem beendetem Auslandsstudium dem Trainerteam wieder zur Verfügung steht.

Auf der anderen Seite mussten die Waidhofener einen Rückschlag auf der Torwartposition hinnehmen: "Stammkeeper Roland Krammer hat sich leider schwerer am Schulterapparat verletzt und seine Karriere beendet. Zu allem Übel hat sich auch Keeper Kilian Bierschneider im ersten Testmatch einen Bänderriss zugezogen und fällt voraussichtlich mehrere Wochen aus", bedauert Kugler. Trotz dieses Rückschlages ist sich der Abteilungsleiter aber sicher: "Wir sind in diesem Jahr auf jeden Fall besser und breiter aufgestellt als in der Vorsaison", betont der 29-Jährige.

Perspektiven

Die Erwartungshaltung an diese Saison formuliert Kugler klar und eindeutig: "Unser Ziel ist es, vorne anzugreifen - also das, was wir in den vergangenen Jahren nicht geschafft haben", so der 29-Jährige. Und er nennt auch gleich die Gründe, weshalb es in dieser Spielzeit funktionieren könnte: "Wir sind viel breiter aufgestellt und können auch mal Verletzungen besser kompensieren. "

Von den einstigen jungen Wilden ist nun auch nicht mehr die Rede: "Unsere Spieler sind erfahrener geworden, können jetzt den nächsten Entwicklungsschritt machen und mehr Verantwortung übernehmen", prophezeit der Angreifer.

Tipp

"Ich glaube nicht, dass es in dieser Spielzeit eine Übermannschaft in der A-Klasse Neuburg gibt. Es wird viel mehr ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen mehreren Mannschaften", vermutet Kugler. Zu diesen Teams zählt der SVW Abteilungsleiter neben den letztjährigen Konkurrenten FC Illdorf und FC Zell-Bruck auch den Kreisklassenabsteiger SV Grasheim sowie eine Reserve: "Beim VfR Neuburg II weiß man nie, wie stark er ist", so der 29-Jährige. Mit entscheidend wird laut Kugler sein, wie sein Team aus den Startlöchern kommt: "Wir hatten alle lange Zeit keine Spiele. Es wird dauern bis man wieder im Wettkampfmodus so richtig angekommen ist. "

SZ-Prognose

Der SV Waidhofen beendete die jüngsten vier Spielzeiten in der A-Klasse Neuburg immer unter den vier besten Teams. Wer den hochmotivierten Spielertrainer Kevin Hauke kennt, weiß, dass ihm das nicht ausreicht. Und auch den Verantwortlichen des SV Waidhofen scheint dies für die kommende Saison nicht mehr zu genügen. Wenn jeder einzelne Spieler diese Einstellung ebenfalls verinnerlicht, mit auf dem Platz nimmt und in einigen Situationen den einen Meter mehr macht, sind die Waidhofener nun in der Tat ein ernstzunehmender Konkurrent um die Aufstiegsplätze. Die Qualität für das obere Tabellendrittel hat der SVW auf jeden Fall.

SZ

Thomas Edlmann