Ingolstadt
Höher, schneller, weiter

Das OB-Sonderprogramm verlangt der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft alles ab

16.09.2015 | Stand 02.12.2020, 20:48 Uhr

Wohnen mit Niveau: An der Hinterangerstraße im Südviertel stellte GWG-Geschäftsführer Peter Karmann (links) eines der größten Baugebiete seiner Gesellschaft vor. Die frei finanzierten Wohnungen gehören mit einem Mietpreis von maximal elf Euro pro Quadratmeter zu den besten im GWG-Angebot - Foto: Hauser

Ingolstadt (DK) Die alljährliche Busrundfahrt der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft (GWG) verlief gestern im gewohnten bedächtigen Tempo. Aber die Geschwindigkeit, mit der die GWG neuen Wohnraum schafft, hat noch einmal deutlich zugelegt. Stichwort: Sonderbauprogramm Ingolstadt 20/20.

Wenn der Aufsichtsrat und die Mitglieder des Mieterbeirates sich zur Bustour aufmachen, wird den Teilnehmern stets ein Querschnitt geboten: aktuelle Großbaustellen, sanierte Musterwohnungen, aber auch Freiflächen, die von den GWG-Gärtnertrupps gestaltet werden. Jedes Jahr ist das Staunen groß, was sich innerhalb von zwölf Monaten bewegt hat.

Wie gestern gemeldet, hat OB Christian Lösel ein Sonderbauprogramm angesichts des anhaltenden Wachstums in Ingolstadt angekündigt. Als Aufsichtsratschef der GWG spornte er die Teilnehmer der Bustour weiter an. „Die vergangenen Wochen und Monate haben deutlich gezeigt, dass wir einen erheblichen Zuzug von Arbeitskräften haben“, sagte der OB. Hinzu kämen die Flüchtlinge. Es sei „eine der wesentlichsten sozialen Aufgaben der Stadt“, für alle Bevölkerungsschichten einen „guten Mix an Bau- und Wohnmöglichkeiten“ anzubieten. „Es ist unsere Pflicht, gerade in diesem Bereich zu schauen, was geht.“

Lösel dankte den Mitarbeitern der GWG und würdigte deren „enorme Leistung für die soziale Ausgewogenheit in unserer Stadt“. Seine Forderung, das Bauprogramm der städtischen Tochtergesellschaft zu verdoppeln, komme einer „absoluten Herkulesaufgabe“ gleich und entspreche etwa 25 Prozent ihres momentanen Bestandes von 6000 Wohnungen. „Das wird die Mitarbeiter bis an die Belastungsgrenze bringen.“

Die Stadt dürfe nicht nur auf die Wirtschaft schauen, so der Rathauschef weiter, „es soll sich bei für alle gut leben lassen“. Liegenschaftsbürgermeister Albert Wittmann habe bereits eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die nach zusätzlichen Baugrundstücken suchen soll. „Das wird uns wie kaum ein anderes Thema in den nächsten Jahren begleiten“, glaubt der OB.

GWG-Chef Peter Karmann, der die gestrige Besichtigungsfahrt leitete, zitierte Kanzlerin Angela Merkel: „Wir schaffen das auch!“ Das Team der Wohnungsbaugesellschaft nehme den Sonderauftrag „gerne“ an. „Wir werden uns nach besten Kräften bemühen. Ich denke, da müssen wir alle durch.“

An einigen Stationen der Tour war bereits zu spüren, wie die Bauaktivitäten geradezu explodieren. Zum Beispiel in der Weningstraße, wo die GWG gemeinsam mit Audi das Projekt „Greenhouse“ realisiert hat. Ein 25 Meter hohes Haus wurde saniert und mit 39 Apartments für Studenten und Lehrlinge umgestaltet. So weit, so bekannt. Neu ist jedoch, was sich im Umfeld dieses grünen Hauses tun soll. Karmann kündigte an, dass zwei weitere Hochhäuser in dieser Größenordnung entstehen sollen und außerdem ein Turm mit 55 Meter Höhe, mehr als der geplante Wohnturm am Nordbahnhof – lauter neue Apartments für junge Leute.

Auch bei der Suche nach weiteren bebaubaren Flächen gibt die GWG jetzt Gas. Bei fünf Grundstücken ist sie laut Karmann bereits fündig geworden.

Weiterer Bericht folgt