Greding
Höhepunkt zur Halbzeit

Schwarzachkönigin Julia Bösl genießt die Zeit als Repräsentantin Gredings bei Grüner Woche

26.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:44 Uhr

Foto: DK

Greding/Berlin (HK) Der Besuch in der Hauptstadt zählt seit Jahren zu den Höhepunkten in der Amtszeit einer Schwarzachkönigin. Jetzt hat die aktuelle Hoheit Julia Bösl in Berlin Werbung für Greding gemacht. Und die Zeit genossen.

Die Internationale Grüne Woche dauert zwar noch bis zu diesem Sonntag, doch für die 19-Jährige ist die Zeit in Berlin schon wieder vorbei. Schade eigentlich. Denn viel von der Stadt zu sehen, das habe sie nicht unbedingt geschafft, bedauert Julia Bösl. Andererseits war es bereits ihr zweiter Ausflug dorthin, mit Freunden hat sie die pulsierende Kapitale schon einmal besucht. Zudem entschädigten die vielen Eindrücke von der Messe selbst: "Die ist riesig, das ist der Wahnsinn." Die Kehrseite des Massenandrangs: "Man musste sich richtig durchkämpfen durch die Hallen."

1650 Aussteller aus 66 Ländern, die eine Erlebniswelt auf rund 118 000 Quadratmetern gestalten - das sind die nackten Zahlen dieser international wichtigsten Messe für Ernährungswirtschaft, Landwirtschaft und Gartenbau am Berliner Funkturm im Westen der Stadt. Anders ausgedrückt: Obwohl die Gredinger Delegation mit der Schwarzachkönigin drei Tage in den Messehallen verbrachte, "sind wir nicht überall gewesen". Dabei hatte Julia das Glück, dass Bürgermeister Manfred Preischl auch seine Frau Grete und Tochter Laura - "wir sind ja gut befreundet" - mitgenommen hatte. Denn die Bürgermeistersgattin kennt sich schon gut auf der Grünen Woche aus, war schon oft dort. Wenn sie die Mädchen nicht herumgeführt hätte, "hätten wir nicht zu unserem Stand in der Bayernhalle zurückgefunden", erzählt Julia und lacht.

Schon im Vorfeld habe sie sich vorgestellt, dass der Messebesuch stressig werde, doch die Erfahrung hat die Vorstellung in den Schatten gestellt. "Am ersten Tag hatte ich die Autogrammkarten im Hotel vergessen - das war fatal." Autogrammkarten? Ja, tatsächlich, die Schwarzachkönigin kommt mit einem ganzen Pack zur grünen Messe. Nicht nur, um sie mit den vielen anderen Hoheiten, die für eine Stadt oder ein Produkt werben, auszutauschen und sich auf diese Weise zu vernetzen. Sondern auch, weil viele Messebesucher, vor allem Kinder, Senioren und Gäste aus dem Ausland solch ein Konterfei wünschten, erzählt die Gredingerin.

Die vielen Königinnen dürfen sich auf der Grünen Woche durchaus wie kleine Stars fühlen, vor allem bei der großen Parade, die es alljährlich dort gibt. Weit über 100 Majestäten versammelten sich am letzten Tag der Gredinger auf der Messe, mitten unter ihnen natürlich die Schwarzachkönigin. "Ich habe noch nie so viele Kameras gesehen", schildert Julia, mit Pro 7 und Sat 1 seien auch große Fernsehsender vertreten gewesen, um die Majestäten zu filmen. Und erst das kaum enden wollende Blitzlichtgewitter beim großen Gruppenbild: "Ich habe mich bestimmt eine Viertelstunde vorne hinknien müssen", sagt sie, "danach konnte ich kaum noch laufen."

Dabei gab es durchaus viel zu laufen während der Tage in Berlin. Einerseits auf dem weitläufigen Gelände am Messegelände rund um das Internationales Congress Centrum (ICC). "Die Tierhallen haben mir an besten gefallen", sagt Julia, "die waren echt cool." Sogar eine Schlange hatte sie dort auf dem Arm; die Kornnatter ist zwar nicht giftig, fühlt sich aber dennoch ungewohnt an.

Auch wechselte sie das eine oder andere Wort mit Politikern; der bayerische Landwirtschaftsminister Helmut Brunner kam ebenso vorbei wie verschiedene Landtagsabgeordnete und nicht zuletzt eine Vielzahl von Landräten, die der Rother Kreischef Herbert Eckstein im Schlepptau hatte. Immer mittendrin: Julia Bösl in Dirndl, mit Krone und Königinnenschärpe.

Das bayerische Messeoutfit legte sie allerdings ab, als es doch einmal ins Zentrum der Hauptstadt ging, zum Holocaust-Mahnmal und natürlich zum Brandenburger Tor. Hier gingen die Gredinger lieber auf die Ostseite vor die französische und US-amerikanische Botschaft am Pariser Platz. Jenseits des Berliner Wahrzeichens war zu diesem Zeitpunkt die Grüne Woche nahe herangerückt: Tausende Menschen demonstrierten parallel zur Messe für besseren Umwelt- und Tierschutz, ein Konvoi aus etwa 130 Traktoren knatterte zum Brandenburger Tor.

Mit Begleiterinnen machte Julia auch einen kurzen Abstecher zum berühmten Fernsehturm am Alexanderplatz und dort zur riesigen Filiale des Textildiscounters Primark. Ein bisschen shoppen musste schon sein. Nebst Kontakten knüpfen: Sie habe nicht nur einige Königinnen kennengelernt, erzählt Julia, sondern andere wiedergesehen, die sie bereits aus Blomberg kenne. In dieser Kleinstadt in Nordrhein-Westfalen hatte im August nämlich, kurz nach dem Amtsantritt der Schwarzachkönigin, der Deutsche Königinnentag stattgefunden. "Einige haben mich tatsächlich noch gekannt." Mit Majestäten wie der Beilngrieser Volksfestkönigin und den beiden Hopfenköniginnenaus Mindelstetten kommen sie ohnehin öfter mal zusammen. Jetzt eben auch in einer Bar in Berlin.

"Bis jetzt" sei die Grüne Woche der Höhepunkt ihrer Amtszeit gewesen, bilanziert Julia Bösl. Doch ein halbes Jahr hat sie schließlich noch. Es ist zwar kaum anzunehmen, dass sie noch einmal tagelang von früh bis spät in ihrer Funktion auf den Beinen sein wird. Doch könnte es auch das letzte Mal gewesen sein, dass sie die Vorteile des repräsentativen Amtes so hautnah spüren durfte: "Auf der Messe habe ich auch eine Thaimassage machen lassen - das war cool."