Dietfurt
Höhen und Tiefen erlebt

Stadtpfarrer Gerhard Schlechta blickt auf zehnjähriges Wirken in der Pfarreiengemeinschaft zurück

28.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:26 Uhr

Feierliche Amtseinführung: Zahlreiche Priester haben vor zehn Jahren mit Pfarrer Gerhard Schlechta am Altar gestanden. ‹ŒArch - foto: Bachhuber

Dietfurt (grb) Genau zehn Jahre ist es her, dass Stadtpfarrer Gerhard Schlechta die Pfarreiengemeinschaft Dietfurt, Hainsberg und Staadorf übernommen hat. Seine Ernennung erfolgte zum 1. September, die Installation am 24. September. In der Rückschau beleuchtet er die Höhepunkte seines Wirkens.

Sein Vorgänger Jürgen Poppe hatte im Juli 2007 aus gesundheitlichen Gründen die Leitung der Pfarreiengemeinschaft abgegeben. Für die Neubesetzung bat Bischof Gregor Maria Hanke Schlechta, damals Pfarrer in Fünfstetten und Jugendseelsorger im Dekanat Wemding, die vakante Stelle in Dietfurt zu übernehmen. Schlechta: "Nachdem ich mich niemals für eine Stelle beworben, sondern immer dem Wunsch des Bischofs entsprochen habe, bin ich dem Ruf gefolgt."

Noch gut erinnert er sich an den "freundlichen Empfang an der Frauenkirche, an den festlichen Zug zur Stadtpfarrkirche und die Installierung durch Stadtpfarrer Arthur Wechsler aus Berching, damals Vertreter des Dekans". Einige Tage danach besuchte der Kindergarten den neuen Stadtpfarrer, um ihm zum 44. Geburtstag zu gratulieren. "Das war eine echte Überraschung, die ich nicht erwartet habe."

Die Diözese sollte bald darauf Stadtpfarrer Schlechta und damit auch die Pfarrei Dietfurt zur Ausbildung von Pastoralpraktikanten auswählen. Es kam Peter Gräff, der hier zum Diakon geweiht wurde und in Dietfurt seine Primiz feierte. Auch Armin Heß lernte in der Sieben-Täler-Stadt die Arbeit in einer Pfarrei kennen. Als er seine Primiz in der Heimatpfarrei Heilig Kreuz feierte, fuhren viele Dietfurter deshalb nach Neumarkt. In der Stadtpfarrkirche Dietfurt feierte Heß dann die Nachprimiz. Weitere Höhepunkte seines Wirkens waren in Hainsberg das Jubiläum der Kirche, das Priesterjubiläum von Domkapitular Leodegar Karg und das Jubiläum "1100 Jahre Staadorf" mit Abt Beda. Markante Ereignisse waren die Gottesdienste mit Bischof Walter Mixa zu den Jubiläen "475 Jahre Pfarrei Dietfurt" und "150 Jahre Kirche in Mallerstetten" sowie beim Jubiläum "600 Jahre Stadt Dietfurt" mit Abt Thomas Freihart.

Die Erweiterung der Kirchenorgel in Staadorf und die Beschaffung einer Orgel für die Frauenkirche in Dietfurt erfolgten unter seiner Amtszeit. Letzteres war nur dank der Initiative eines Förderers möglich.

Die Wiedereinführung von Pfarrfesten diente vor allem dem Miteinander der Bevölkerung, daneben wird aber auch Geld gesammelt für wichtige pfarrliche Aufgaben.

In seinem Rückblick erwähnt Schlechta die Anbringung eines Gedenksteins in der Pfarrkirche zu Ehren von Johann Huebmer, Gründer des Franziskanerklosters, zwei Krippenausstellungen in der Frauenkirche sowie die Ausstellung liturgischer Geräte und Paramente. In diesem Zusammenhang zeigte sich der Stadtpfarrer glücklich, dass es gelungen war, das Kapitelkreuz des ehemaligen Dekanates Dietfurt, es war zuletzt in Berching, wieder nach Dietfurt zu bekommen.

Doch es gibt nicht nur schöne Erinnerungen an die zehn Jahre. Schlechta bedauert die sinkenden Zahlen der Gottesdienstbesucher in der Pfarreiengemeinschaft. "Damit geht etwas Wichtiges verloren, denn man geht nicht wegen des Priesters, sondern wegen Gott zur Kirche."

Große Bedeutung hat für Schlechta das Gebet. "In den vergangenen elf Monaten habe ich das besonders gespürt", sagt er. Nach seinem Unfall am 30. Oktober vergangenen Jahres drohte ihm sogar eine Querschnittslähmung. "Auch wenn ich noch nicht komplett gesund bin, ohne die Gebete vieler Menschen wäre ich ganz sicher noch nicht so weit." Er dankt den Betern und auch allen anderen, inklusive der verschiedenen Gremien, die sich in der Pfarreiengemeinschaft immer wieder eingebracht haben, selbstverständlich auch den Chören und kirchlichen Vereinen.

Seit einem Jahr ist Schlechta auch Leiter der Pfarreien Töging und Eutenhofen. Nach der Neubildung der Seelsorgeeinheit hat sich die Zahl der hier wohnenden Katholiken, die er betreut, um 1374 auf 4156 erhöht. In diesem Zusammenhang würdigte Gerhard Schlechta den Einsatz seiner geistlichen Mitbrüder Pfarrkurator Czeslaw Kubalski, Pfarrvikar Franz Scheliga und Pfarrer Markus Harrer. Letzterer bringe sich trotz seines hohen Alters in bewundernswerter Weise ein.