Hitzhofen
Hochspannung bis zum letzten Schuss

Mit ihrem ersten Doppelerfolg in der Bundesliga hält die Luftpistolenmannschaft aus Hitzhofen den Anschluss an die Tabellenspitze

15.12.2021 | Stand 15.12.2021, 17:49 Uhr
Die siegreiche Hitzhofener Mannschaft um Paul Fröhlich (hinten, v.l.), Walter Sbarra, Michael Steiger, Stefan Volnhals, Stephan Klingler, Tabea Ocker, Nils Strubel, Stefan Negler und Andrea Heckner hat nach ihrem Doppelerfolg noch Chancen auf den Einzug in das Bundesligafinale. −Foto: Steiger

Hitzhofen In der 1. Bundesliga Luftpistole stand für den SV Hitzhofen-Oberzell (SVHHO) das letzte Wettkampfwochenende vor der Weihnachtspause auf dem Programm. Dabei war bereits die Anreise für die Hitzhofener beschwerlich, schließlich ging es ins Dreiländereck nach Weil am Rhein.

Dort hieß der Gegner für den SVHHO dann Waldenburg. Der Tabellendritte hatte vor dem direkten Duell zwei Siege Vorsprung auf die Hitzhofener. Mit Spitzenathleten wie Olympiateilnehmerin Doreen Vennekamp auf Position 1 und einer konstant starken Saisonleistung ist Waldenburg definitiv ein Anwärter auf das Bundesligafinale. Wollen auch die Hitzhofener dorthin, so musste hier also ein Sieg her. Die Begegnung der beiden Mannschaften versprach also schon vorab Spannung.

Und das zeigte sich dann auch im Wettkampf. Während Hitzhofens Paul Fröhlich auf Position 1 gegen Vennekamp nichts anbrennen ließ und mit 382:374 Ringen deutlich den ersten Punkt für Hitzhofen holte, mussten Stefan Negler auf Position 3 und Stephan Klingler auf Position 4 ihre Punkte an Waldenburg abgeben. Nils Strubel (SVHHO) brachte die Partie auf Position 2 mit starken 377:368 Ringen auf ein zwischenzeitliches Unentschieden.

Das Duell zwischen Waldenburgs Tobias Bumb und Andrea Heckner auf Position 5 musste also die Entscheidung bringen. Und hier kämpfte Heckner nicht nur gegen ihren Gegner, sondern auch gegen die Zeit. Für ihre letzten zehn Schuss hatte Heckner nur noch acht Minuten Zeit und stand allein am Stand. Trotz des immensen Drucks konnte sie mit ihrem letzten Schuss 24 Sekunden vor Wettkampfende die Partie für den SVHHO entscheiden. "Jeden Samstag ein Sieg", freute sich Hitzhofens Ligateamleiter Stefan Volnhals. Denn tatsächlich war es der fünfte Sieg am fünften Samstag für den SV Hitzhofen-Oberzell.

Dass man auch am Sonntag gewinnen kann, wollten die Hitzhofener dann am nächsten Tag gegen Hambrücken zeigen. Gleichzeitig sollte so der Sieg vom Vortag genutzt werden und der Anschluss an die besten vier Mannschaften der Tabelle und damit die Qualifikation für das Bundesligafinale in Neu-Ulm gehalten werden. Hitzhofens Trainer Walter Sbarra veränderte dazu die Startaufstellung im Vergleich zum Samstagserfolg leicht. Für Andrea Heckner griff nun Tabea Ocker auf Position 5 ins Geschehen ein.

Die aufgrund der verschärften Corona-Schutzmaßnahmen nur wenigen Zuschauer sahen dann auch, wie erwartet, ein spannendes und an Nervenkitzel fast nicht zu überbietendes Match. Während Hambrückens Schützen gerade auf den hinteren Positionen den Wettkampf stark begannen, hatten Hitzhofens Schützen mit einigen Problemen zu kämpfen. Doch alle fanden schnell wieder in die Spur. Allerdings blieb der gesamte Wettkampf weiter richtig eng. Führungen wechselten in fast allen Duellen ständig. Am Ende konnte Paul Fröhlich mit 384:382 Ringen gegen Hambrückens Robin Walter noch den deutlichsten Einzelpunkt des Matches für sich entscheiden. Nils Strubel holte mit zwei starken letzten Serien mit 376:375 Ringen dann den zweiten Einzelpunkt für Hitzhofen. Der 20-jährige Mannheimer zeigte sich damit abermals als Punktebringer, verlor er doch in dieser Saison nur ein einziges Mal. Mit nur einem Ring knapp geschlagen geben, musste sich Hitzhofens Tabea Ocker.

Beim Stand von 2:1 für Hitzhofen musste die Entscheidung also auf den Positionen 3 und 4 fallen. Hier machten es vor allem Hambrückens Marco Wussler (Position 3) und Celina Becker (Position 4) besonders spannend. Für Hitzhofen hatten Stefan Negler (Position 3) und Stephan Klingler (Position 4) bereits ihre Durchgänge beendet und starke Ergebnisse vorgelegt. Den beiden Hambrückenern fehlte nur noch ein Schuss. Doch beide mussten eine Zehn schießen, um noch in ein Stechschießen zu kommen, und dem SV Hitzhofen-Oberzell noch den Sieg zu nehmen. Beide ließen sich sehr viel Zeit und begannen ihren Schuss erst in den letzten 30 Sekunden. Fast zeitgleich schossen beide Hambrückener eine Neun und so gewannen Stefan Negler (375:374 Ringe) und Stephan Klingler (370:369 Ringe) ihre Duelle jeweils um nur einen Ring für Hitzhofen. Ein wahrer Schießsportkrimi, der keinen Zuschauer in der Halle auf den Sitzen hielt.

Punktgleich mit dem Tabellenvierten Fürth liegt Hitzhofen jetzt auf Platz 5 der Tabelle, braucht aber am letzten Wettkampfwochenende unbedingt zwei Siege, um vielleicht doch noch unter die besten Vier zu kommen und sich so für das Finale in Neu-Ulm zu qualifizieren. Nach der Weihnachtspause warten am Wochenende 15./16. Januar dann der Gastgeber aus Scheuring sowie das Team aus Waldkirch auf den SV Hitzhofen-Oberzell.

EK