Wolnzach
Hoch über der Hallertau

Luftsportverein Pfaffenhofen veranstaltet Tag der offenen Tür mit Rundflügen

17.06.2018 | Stand 23.09.2023, 3:48 Uhr
Im Landeanflug: Am Flugplatz Hallertau bei Aufhöfe hat am Samstag der Pfaffenhofener Luftsportverein zu einem Tag der öffenen Tür eingeladen. −Foto: Bernklau

Auhöfe (WZ) Zum ersten Mal hat der Luftsportverein Pfaffenhofen am vergangenen Wochenende einen Tag der offenen Tür veranstaltet: Am Flugplatz Hallertau zeigten sie ihre Flugzeuge - und nahmen die Besucher auch mit in die Luft.

Wie ein Vogel schwebt er dahin, mit seinen weißen, breit ausgestreckten Flügeln, eins mit dem Wind und der Natur. Kaum hörbar startet er seinen Flug und ist er mal in den Wolken untergetaucht, findet man ihn mit den Augen nur schwer wieder. Er, das ist "Josef Müller", eines der Segelflugzeuge des Luftsportvereins (LSV) Pfaffenhofen. Mit ihm durften Interessierte am vergangenen Samstag einen Rundflug über die Hallertau drehen - in Begleitung von erfahrenen Piloten des LSV.

Seit rund 70 Jahren gibt es den Verein bereits und doch fand erst letztes Wochenende zum allerersten Mal ein Tag der offenen Tür statt. Um wieder mehr aktive Flieger und Flugschüler im Verein zu haben, möchte der LSV mit den angebotenen Rundflügen, die auch außerhalb der Veranstaltung möglich sind, seine Begeisterung für das Fliegen mit den Leuten teilen.

Bereits ab 16 Jahren ist es möglich, einen Flugschein für ein Segelflugzeug, einen Motorsegler oder ein Ultraleichtflugzeug zu machen. Generell gilt aber immer: "Jede Flugart hat etwas Besonderes, beim Segelflieger zum Beispiel ist es der fehlende Motor: Er fliegt nur durch thermische Aufwinde", erklärt Josef Alt aus dem Vorstand. Um sich die Thermik beim Fliegen aber zu Nutze machen zu können, muss erst eine bestimmte Wetterlage herrschen. Sonneneinstrahlung und die Erwärmung des Erdbodens spielen dabei eine wichtige Rolle, denn nur so kann sich die warme Luft und somit auch das Segelflugzeug nach oben bewegen. Die Herausforderung des Piloten ist es also, diese Thermik zu finden und mit ihr umgehen zu können. "Wenn die Wolken nach oben wachsen, fliegt der Pilot unter der Wolke hindurch, denn dort finden sich die thermischen Aufwinde", so Alt. Es ist schon ein kleines Abenteuer, ein Segelflugzeug zu fliegen - man weiß nämlich nie, wie lang es klappt und man den Flieger in der Luft halten kann.

Nicht nur der vergangene Tag der offenen Tür, auch das normale Vereinsleben findet meist an den Wochenenden statt, da jeder Fluglehrer und jeder Pilot ehrenamtlich im LSV mitwirkt. Für die fünf Flugschüler, die der Verein momentan ausbildet, ist das nur von Vorteil, da so nur die Fluggebühren bezahlt werden müssen.

"Jeder Flug ist ein Erlebnis", findet Edgar Meyer, der Vorsitzende des LSV. Denn es gibt einen gewaltigen Unterschied zwischen einem Zwei-Mann-Flugzeug - egal ob mit Motor oder ohne - und einem Jumbo-Jet: Man spürt jedes einzelne "Luftloch", spürt jeden Hügel auf dem Landeplatz, spürt jeden Windstoß. Und bei einer Flughöhe von etwa 300 Metern kann man sogar noch den Flugplatz oder das eigene Haus in Wolnzach erspähen.

Neben den Rundflügen für die Besucher war am vergangenen Samstag auch für Speis und Trank gesorgt und im Laufe des Nachmittags spielten zwei Livebands, die Schülerband der Realtime-Musikschule Rohrbach und Straight Bourbon aus Pfaffenhofen.

Johanna Bernklau