Neuburg
"Hoch am Himmel steht ein Stern"

05.01.2010 | Stand 03.12.2020, 4:22 Uhr

"Hoch am Himmel steht ein Stern" – die Heiligen Drei Könige Kaspar, Melchior und Balthasar ziehen wieder durch die Gemeinden der christlichen Welt. In St. Peter sind ihre jungen Vertreter (von links) Lukas Götzenberger, Mathias Rehm und Beatrice Mittelbach. - Foto: Schanz

Neuburg (szs) "Hoch am Himmel steht ein Stern, spricht von Christus, unserm Herrn. Freut euch alle, groß und klein, denn Gott lässt uns nicht allein. Auf der ganzen weiten Erde soll nun Frieden sein": Die Sternsinger sind wieder unterwegs und verkünden die frohe Botschaft.

"In einer Wohnung waren ganz viele Hunde und haben laut gebellt, als wir kamen", erzählt Simon Heindl aus Feldkirchen mit gespannter Stimme. Der Elfjährige ist heuer das erste Mal dabei – als Kaspar, wie er stolz sagt. Und wie gefällt es ihm? "Das macht Spaß", erklärt er. Erst nach einigen Stunden käme manchmal ein bisschen die Müdigkeit. Und die Kälte? "Frieren tun wir eigentlich nicht, man muss sich nur warm anziehen", verrät er.

Seit dem 3. Januar sind die Heiligen Drei Könige unterwegs – und erleben allerlei lustige Situationen. Manchmal machten Bewohner in verschwitzten Unterhemden die Türe auf. "Eine alte Frau hat uns einmal ganz viele Plätzchen geschenkt. Nur leider ohne Schatulle, deswegen hatten wir unsere Taschen total voller Brösel", erzählt Juliane Fischer und rollt verschmitzt die Augen.

Geheimtipp für Geschenke

Die Süßigkeiten sammeln die Kinder für sich selbst, die dürfen sie behalten. Am Ende der Rundgänge kommen alle Geschenke auf einen großen Tisch und werden – königlich – geteilt. "In manchen Straßen gibt es jedes Jahr etwas mehr als in anderen", erklärt Martin Rehm, der die Kinder auf ihren Märschen durch St. Peter begleitet. Der Schwalbanger sei eine Art Geheimtipp unter den jungen Sammlern: Da gebe es die meisten Geschenke. "In Hochhäusern bekommt man irgendwie immer ganz viel Süßigkeiten", weiß der jugendliche Neuburger.

Das gesammelte Geld geht – wie jedes Jahr – an bedürftige Kinder in aller Welt. "Heuer wollen wir damit Kindern im Senegal helfen", erklärt Martin Rehm. 6000 bis 7000 Euro hofft man einsammeln zu können: Die Beträge seien über die Jahre relativ stabil. Neben ihm werden gerade die Mohren geschminkt – ein Junge muss erst überredet werden, weil er lieber der Kaspar sein will. Melanie Krome hat aber viel Geduld und redet mit Engelszungen auf ihn ein. Die 21-Jährige schminkt die Melchiore rot und die Balthasare schwarz im Gesicht. "Bei mir bitte nicht die Lippen, die tun weh", sagt ein kleines – halb rot geschminktes – Mädchen im lila Umhang.

30 Kinder ziehen heuer in St. Peter umher. "Am ersten Tag hatten wir hier acht Gruppen auf den Straßen", erzählt Martin Rehm. Am Dienstag sind es fünf. Von der zweiten bis zur sechsten Klasse machten die Kinder Sternsinger.