Pfaffenhofen
Hoamatlich g'redt, g'sunga und aufg'spuit

Großer Andrang auf musikalische Lesung des Fördervereins Bairische Sprache und Dialekte

17.06.2019 | Stand 23.09.2023, 7:26 Uhr
Wolfgang Kollmeyer
Die Tanzlmusi De Rotzkare Blosn aus Karlshuld bot Landler und andere heimatliche Tanzstücke. −Foto: Kollmeyer

Pfaffenhofen (PK) Bei der musikalischen Lesung des Fördervereins Bairische Sprache und Dialekte in Zusammenarbeit mit der Stadt reichten am Sonntag im Rahmen des Kultursommers die Plätze im Festsaal des Rathauses für den Besucherandrang nicht aus.

Bereits im vergangenen Jahr fand eine ähnliche Veranstaltung des Vereins im Rahmen des Joseph-Maria-Lutz-Festivals großen Anklang, die wohl viele Menschen motivierte, auch die jetzige musikalische Lesung zu besuchen, wie Uschi Kufer als Initiatorin vermutete.

Uschi Kufer (kleines Foto) moderierte die Veranstaltung nicht nur, sondern unterhielt mit vielen eigenen Texten, die sie im Laufe der Jahre geschrieben hat und die von Heimat, der Hallertau und ihren Traditionen berichten. Kufer erinnerte auch an die Zeit, in der Menschen belächelt wurden, wenn sie baierischen Dialekt sprachen. Deshalb sei vor 30 Jahren der Förderverein Bairische Sprache und Dialekte gegründet worden, und heute hätte sich das Bild gewandelt. Auch junge Liedermacher und Kabarettisten hätten die bairische Sprache wiederentdeckt und feierten damit große Erfolge, wie Uschi Kufer nach der Veranstaltung erklärte. In einem ihrer Texte kritisierte Kufer die Menschen, die mit Flugzeugen weit in die Ferne reisen, ohne ein Auge und Gespür für ihre Heimat zu haben, die so herrlich vor ihrer Haustür liegt - die Hallertau. Und mit ihren vielen kleinen Geschichten und Gedichten brachte Kufer die Besucher nicht nur zum Nachdenken, sondern immer wieder auch zum Lachen. Musikalisch hervorragend begleitet wurde der Nachmittag von der Tanzlmusi De Rotzkare Blosn aus Karlshuld (Familie Gutsche mit Vater Karl und Tochter Verena, beide Klarinette, Mutter Renate an der Quetschn sowie Sohn Matthias mit der Tuba) und der Saitnmusik De Griabign aus Pfaffenhofen, Schweitenkirchen und Geisenfeld (mit Markus Vogl, Harfe und Hackbrettt, Christian Hofrichter mit Gitarre und Bassgitarre sowie Martha Kienhackl und Ulrike Stadler, beide Zither). Zusätzlich steuerte das Gesangsduo Johanna & Johanna aus Pfaffenhofen und Reichertshofen mit musikalischer Unterstützung von Markus Vogl alte und neue Lieder bei. Uschi Kufer betonte aber, dass auch die Musiker singen können: "Sie singen eigentlich alle zu allen möglichen Anlässen - sogar bis ins Grab hinein. " Die Musiker wechselten sich immer wieder ab und Markus Vogl steuerte gelegentlich ruhige Solo-Stücke mit der Harfe bei, während es bei der Rotzkare Blosn lustiger zuging mit Landlern oder anderen heimatlichen Tanzstücken und De Griabign eher ruhige Stücke boten. Der Nachmittag endete mit einem kurzen Grußwort von Sigi Bradl vom Förderverein Bairische Sprache und Dialekte und der gemeinsam gesungenen und gespielten Bayernhymne.

Wolfgang Kollmeyer