Spa-Francorchamps
Hitzeschlacht in den Ardennen

Der belgische Langstrecken-Klassiker in Spa ist das wichtigste GT3-Rennen der Welt - Audi ist mit elf R8 am Start

24.07.2019 | Stand 23.09.2023, 7:56 Uhr
Die berühmte Eau Rouge ist am Wochenende Teil des 24-Stunden-Rennens in Spa-Francorchamps. Das Montaplast-Land-Team (Foto) war im Vorjahr die erfolgreichste Audi-Mannschaft in Spa. −Foto: Audi

Spa-Francorchamps (DK) Der Spruch vom "größten Wagenrennen seit Ben Hur" wurde schon oft bemüht, aber das 24-Stunden-Rennen, das am kommenden Wochenende auf der Strecke von Spa-Francorchamps in den belgischen Ardennen ausgetragen wird, darf mit Recht als das wichtigste GT3-Rennen der Welt bezeichnet werden. Insgesamt werden 72 Fahrzeuge von elf verschiedenen Marken auf der gut sieben Kilometer langen Berg-und-Talbahn an den Start gehen. Die Hälfte davon startet in der Pro-Klasse, aus der normalerweise der Gesamtsieger hervorgeht.

Der auch aus der Formel 1 und der Langstrecken-WM bekannte Kurs unweit der deutschen Grenze ist mit berühmten Passagen wie dem Vollgasknick Eau Rouge und dem nachfolgenden Bergaufstück Raidillon ohnehin schon anspruchsvoll. Die sommerlich heißen Temperaturen in dieser Woche machen die Arbeit der Fahrer - minimal drei, in manchen Fällen vier pro Auto - noch härter. "Am Samstag und Sonntag soll es zum Glück kühler werden, aber bei den Trainings am Donnerstag und dem Superpole-Einzelzeitfahren am Freitag wird es richtig heiß", sagt Audi-Werksfahrer Christopher Haase mit einem Blick auf die Wetterprognose. "Wir haben zwar eine Klimaanlage im Auto, aber die kostet auch Motorleistung." Anders als beispielsweise in der Langstrecken-WM gibt es keine im Reglement festgelegte maximale Cockpittemperatur.

Es steht in Belgien viel auf dem Spiel: Der Klassiker ist Saisonhöhepunkt der Blancpain-GT-Serie und der Intercontinental-GT-Challenge. Da nicht nur am Ende, sondern auch nach sechs und zwölf Stunden bereits Meisterschaftspunkte vergeben werden, spielt das Rennen eine wichtige Rolle im Titelkampf. Mit Aston Martin, Audi, Bentley, BMW, Ferrari, Honda, Lamborghini, Lexus, Mercedes-AMG, Nissan und Porsche sind insgesamt elf Marken vertreten. Audi ist mit elf R8 LMS von verschiedenen werksunterstützten Mannschaften und Kundenteams mit dabei, so viele wie seit 2016 nicht mehr in Spa. "Für uns geht es um den fünften Gesamtsieg und für die Teams und Fahrer um weitere gute Ergebnisse in den Meisterschaftswertungen, die mit diesem Rennen verbunden sind", sagt Audi-Kundensportleiter Chris Reinke. Mit diesem Aufgebot hat Audi auch gute Chancen im Kampf um den "Coupe du Roi" für die erfolgreichste Marke.

Das belgische Team WRT, das 2011 und 2014 in Spa gewann, ist mit zwei werksunterstützten R8 mit von der Partie. In einem R8 geben die drei DTM-Profis René Rast, Nico Müller und Robin Frijns gemeinsam Gas, das andere Auto ist dem Spanier Alex Roberas sowie den beiden Audi-Sport-Fahrern Frank Stippler und Dries Vanthoor anvertraut worden. Stippler und Vanthoor gewannen im Juni bereits das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. Das französische Saintéloc-Team feierte 2017 den Gesamtsieg in Spa und tritt erneut mit Christopher Haase und Markus Winkelhock an. Dritter im Bunde ist der Belgier Frédéric Vervisch, der auf dem Nürburgring auch im Siegerauto saß.

Neben den drei genannten werksunterstützen R8 ist auch das Team Land Motorsport in Spa für die Intercontinental GT Challenge eingeschrieben. Die Mannschaft aus dem Westerwald war im Vorjahr mit Platz drei in Spa bestplatziertes Audi-Team. Hier kommen DTM-Routinier Jamie Green, Audi Sport-Fahrer Christopher Mies und das Schweizer Jungtalent Ricardo Feller zum Einsatz. Die Teams WRT und Saintéloc setzen ebenso wie die Eifeler Phoenix-Mannschaft und Attempto Racing auch Audi auf Kundenbasis ein.

Ein weiterer R8 fährt mit vier Teilnehmern aus dem asiatischen R8 LMS Cup, die sich mit ihren Leistungen den Einsatz in Spa verdient haben. Rennstart in Spa ist an diesem Samstag um 16.30 Uhr, der TV-Sender Eurosport überträgt auf verschiedenen Kanälen große Teile des Rennens live.

Rene de Boer