Geisenfeld
Hit auf Hit - und jeder kann sie mitsingen

Auch unplugged rockt die Spider Murphy Gang den Wasserskipark und sorgt für prächtige Stimmung

12.09.2021 | Stand 17.09.2021, 3:33 Uhr
Ihre Songs sind Kult: Günther Sigl (Mitte), Barny Murphy (rechts) und die anderen Bandmitglieder der Spider Murphy Gang begeisterten ihr Publikum am Wasserskipark. −Foto: Anna Ermert

Geisenfeld -"I ziags net aus, meine Rock 'n' Roll-Schuah" - Wie die Faust aufs Auge hat dieser Song gepasst: Wer den Geisenfelder Wasserpark so rocken kann, wie es die Spider Murphy Gang am Samstagabend getan hat, der braucht sein Rock 'n' Roll-Equipment noch lange nicht an den Nagel hängen.

Die Band wurde und ist immer noch bekannt durch ihre Rock 'n' Roll-Musik mit Texten in bayerischer Mundart. Mit "Skandal im Sperrbezirk" sind die Musiker Anfang der 1980er Jahre auf der Neuen Deutschen Welle mitgeschwommen, aber bis heute sind sie immer noch ein Besuchermagnet. 1977 wurde die Band gegründet. Die Musiker waren Elvis Presley- und Rock 'n' Roll-Fans, und so stammt der Band-Name aus dem Song "Jailhouse Rock", in dem "Spider Murphy" ein Gangster ist, erzählte Frontmann und Sänger Günther Sigl zu Beginn.

Und er musste nicht zweimal fragen, ob die "oiden" Geisenfelder schon wild auf Rock 'n' Roll sind - "denn wir sind weltberühmt in Bayern". Das "Ja" war laut und kräftig, und schon ging's los zusammen mit Mitbegründer Barny Murphy, dessen Gitarrenspiel stark durch Chuck Berry inspiriert ist, Ludwig Seuss am Keyboard und Akkordeon sowie Willy Duncan an der Gitarre. Andreas Keller spielte zwischendurch ein grandioses, mitreißendes Solo am Schlagzeug - unglaublich laut, aber auch unglaublich schön - Otto Staniloi begeisterte am Saxofon und an der Tuba und Dieter Radig begleitete mit Percussions und Gesang. Sieben Musiker, die einfach Freude an ihrer Musik haben und die es verstehen, die Leute zu begeistern und mitzureißen.

Dann ging es Schlag auf Schlag, es folgte ein Hit auf den anderen: "Heit is so a scheener Tag", was natürlich am Samstagabend auch stimmte, oder wer kennt es nicht: "Mit'n Frosch im Hois und Schwammerl in die Knia", die "Schickeria" oder "Scharf wie Perperoni" und bei "Zwoa Zigaretten" erinnerte sich Sigl an seine Schulzeit. Das sind schon echte Evergreens, aber immer wieder schön anzuhören.

Ganz auffallend bei den Texten der Spider Murphy Band ist der sozialkritische, wenn auch immer sehr humorige Umgang mit Sex und Erotik sowie der Doppelmoral in der Gesellschaft. Doch ob ganz jung, nur jung oder schon etwas älter, die Band elektrisierte alle, der Funke sprang über und viele hielt es nicht auf ihren Plätzen oder Decken. Die Besucher rockten und sangen mit - die Lieder kennt man eben, ob "Schickeria" oder die gefühlvolle Liebeserklärung der Band an ihre Heimat München mit "Sommer in der Stadt".

Und wenn Günther Sigl erzählt von seinem Urururur-Großvater, in den die Kaiserin Sissy so verliebt war, der aber selbst scheinbar nicht so sehr in die Sissy, dann kommt der Song: "Pfuati Gott, Elisabeth" und man glaubt es fast, was der Sänger erzählt. Man spürt bei diesen Musikern die Freude an ihrer Musik und man glaubt ihnen auch, dass sie mindestens noch zehn, wenn nicht sogar 20 Jahre weiter Musik machen wollen. Die Spider Murphy Gang sorgte an diesem Abend für eine tolle, lockere Stimmung am See und auf der Bühne der Picknick-Nächte. Am Ende wollt wollte man die Musiker nicht von der Bühne lassen, "Zugabe" wurde gefordert und die Band ließ sich nicht lange bitten und spielte noch ein paar Lieder.

Die Spider Murphy Gang ist einfach eine Kultband, die sich ihren Ruf bis zum heutigen Tag erhalten hat und wie die Musiker sagten, auch noch länger erhalten will.

GZ