Neustadt
Historisches Abenteuer in Neustadt und seinen Ortsteilen

Stadtarchivar Anton Metzger hat die Liste mit den Denkmälern neu aufgelegt

21.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:37 Uhr

Neustadt (gsz) Knapp 60 Baudenkmäler befinden sich in der Großgemeinde Neustadt, wobei es sich bei denen in den Ortsteilen vorwiegend um die dortigen Kirchen handelt. Auf Anweisung des Landesamts für Denkmalpflege wird die Liste regelmäßig aktualisiert.

Stadtarchivar Anton Metzger hat nun die neueste Auflage vorgelegt. Das spektakulärste und größte Denkmal bildet das Ensemble von Neustadts Altstadt. Die meisten Bauten auf dem Grundriss eines Vierecks mit jeweils 300 Meter langen Seiten, das wiederum in vier Quadrate unterteilt ist, entstanden nach der Stadtgründung durch Herzog Ludwig II im Jahr 1273. Die Durchgangsstraße von Nord nach Süd wird weitgehend von den für damals typischen Häusern mit Stufen- und Schweifgiebeln begrenzt. Die Straße in Nord-Ost-Richtung weitet sich an Kirch- und Stadtplatz mit Kirche, Rathaus sowie St. Anna-Kapelle.Befestigt war Neustadt mit dicken Mauern und jeder Menge Türme, von denen aber nur noch Krebs-, Lugaus- und Rundturm sowie Reste des Wegturms im Krähwinkel erhalten sind.

Auch beim mächtigen Pfarrhaus handelt es sich um ein Baudenkmal, ebenso wie bei dem Pavillon auf dem mit Kastanien bepflanzten Stadtwall, der auch unter Denkmalschutz steht. Das trifft auch auf die zierlich wirkende Eisenkonstruktion des Fußgängerstegs über den Stadtgraben zu, der 1864 entstand, heute aber nicht mehr begehbar ist.

Hienheim ist der Ortsteil mit den meisten Denkmälern, von der Eisernen Hand „Am Weinberg“ bis zum Gasthaus Necker und dem ehemaligen Forsthaus aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Auch der zweigeschossige Pfarrhof in Eining (18. bis 20. Jahrhundert) befindet sich auf der Denkmalliste. Ebenso der dazugehörige Pfarrstadel in Jura-Bauweise und die Mauer, die den Pfarrgarten begrenzt.

In Bad Gögging sticht der Römerstein im Kurpark heraus. Er wurde 1959 von dem Münchner Bildhauer Roland von Bohr aus Kelheimer Muschelkalk gefertigt. Auf den drei Seiten sind als Relief abgebildet ein Römer an der Quelle, badende Frauen und ein Pferd, das getränkt wird. In der St. Andreas-Kirche mit ihrem beeindruckenden Nordportal, von der noch Teile aus dem 13. Jahrhundert erhalten sind, ist das Römermuseum untergebracht.

Deisenhofen wird von dem mächtigen Vierseithof mit Wirtschaftsgebäuden und Hoftor beherrscht, zu dem auch die ebenfalls geschützte ehemalige Mühle gehört. Alle Gebäude entstanden zwischen 17. und 18. Jahrhundert.

Der quadratische Turm der ehemaligen Kirche St. Vitus kann wegen seiner Höhe als Wahlzeichen von Mühlhausen gelten, in Irnsing ist es das ehemalige Brauereigebäude vis à vis der Kirche „Unsere Liebe Frau“. Ebenfalls von der einstigen Bedeutung des Ortsteils zeugt der dreigeschossige Krüppelwalmbau des ehemaligen Schlosses.

In vielen Dörfern, die mittlerweile zu Ortsteilen geworden sind, sind auch noch Bauernhäuser aus dem 17., 18. und 19. Jahrhundert erhalten. Sie dokumentieren in erster Linie den Wohlstand einiger weniger Landwirte und Gutsbesitzer zu jenen Zeiten.

Ein Rundgang durch Neustadts Altstadt oder ein Ausflug zu den Denkmälern in den verschiedenen Ortsteilen kann zu einem historischen Abenteuer werden. Die neueste Liste, in der sie aufgeführt sind, liegt bei Stadtarchivar Anton Metzger auf.