Mühlhausen
Historischer Tag für Mühlhausen

Ortsumgehung der B 299 erhält Baurecht Politiker wollen sich für schnelle Umsetzung stark machen

22.01.2016 | Stand 02.12.2020, 20:17 Uhr

Mühlhausen (DK) Guten Grund zum Feiern hat es am Freitag bei einem Termin im Mühlhausener Rathaus gegeben. Rund 50 Jahre nach ersten Überlegungen für eine Ortsumgehung von Mühlhausen konnte endlich das lang angestrebte Baurecht erzielt werden.

Mit einem Glas Sekt stießen alle Beteiligten auf diesen freudigen Anlass an: Bürgermeister Martin Hundsdorfer, der Bundestagsabgeordnete Alois Karl, Staatssekretär Albert Füracker, Landrat Willibald Gailler, der Berchinger Bürgermeister Ludwig Eisenreich, die Mühlhausener Vize-Bürgermeister Ludwig Schuderer (alle CSU) und Karl-Walter Emmerling (FDP) sowie Abteilungsleiter Josef Gilch vom Staatlichen Bauamt in Regensburg. Jetzt muss nur noch das Bundesverkehrsministerium seine Zustimmung geben, dann kann das 25-Millionen-Projekt in Mühlhausen starten.

"Das ist ein historischer Tag für Mühlhausen", sagte Hundsdorfer. Er verwies auf Überlegungen aus den 1960er Jahren, als es im Rahmen der Flurbereinigung erste Ansätze für eine Ortsumgehung der B 299 um Mühlhausen gab. In den 1980er habe es dann einen weiteren Anlauf gegeben. In der Mitte der 1990er Jahre wurden diese Pläne aktualisiert und die heutige Trassenführung im Groben entwickelt. 2009 sei man in die heiße Phase eingetreten, habe die Planungen in enger Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Bauamt konkretisiert und die Abgeordneten Alois Karl und Albert Füracker, sowie die Neumarkter Landräte, den Bürgermeister von Berching und die Gemeindebürger eng eingebunden. "Ich danke ihnen allen für die großartige Unterstützung. Ich danke auch den Bürgern. Sie sind so solidarisch, dass von dort keine Klagen gegen den Bebauungsplan erfolgt sind und wir uns heute über das Baurecht freuen können", sagte Bürgermeister Hundsdorfer.

"Mit dem Abschluss des Planungsverfahrens haben wir ein wichtiges Nadelöhr passiert", pflichtete Alois Karl bei. "Jetzt geht es darum, dass wir alle weiterhin aktiv zu einem baldmöglichsten Baubeginn beitragen." Der CSU-Politiker kündigte an, dass er erneut mit Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt als auch mit dessen Staatssekretärin Dorothee Bär sprechen werde. Für nächste Woche habe er bereits ein Treffen in Berlin mit dem zuständigen Abteilungsleiter im Verkehrsministerium vereinbart. "Die Argumente für die Umgehung sind eindeutig. Der Anteil des Durchgangsverkehrs liegt bei rund 80 Prozent, beim Schwerlastverkehr sogar bei über 95 Prozent. Diesen Verkehr gilt es aus dem Ortskern zu bringen", so Karl.

Auch Staatssekretär Füracker betonte den hohen Stellenwert des Abschlusses des Planfeststellungsverfahrens. Mit dem bestehenden Baurecht könne er auch auf Landesebene für die Priorisierung dieser Umgehung sorgen. Landrat Willibald Gailler ging auf die Bedeutung der B 299 für den Landkreis Neumarkt ein. Der Landkreis entwickle sich wirtschaftlich sehr gut. Dies führe aber auch einer Zunahme an Verkehr. Gerade für den südlichen Landkreis sei die B 299 die Verkehrshauptschlagader. Mit der Realisierung der Ortsumgehung werde ein Engpass über einen Bypass ertüchtigt. Davon profitierten zugleich die Mühlhausener Bürger, für die "die Lebensqualität innerorts deutlich zunehmen" werde. "Wir werden einen Teil der Kosten für die Anbindung der Kreisstraße 19 an die Umgehung übernehmen und damit die Anbindung des südwestlichen Landkreises optimieren. Mit dem Baurecht rückt die Realisierung in greifbare Nähe. Deshalb ist es heute ein Tag der Freude für den Landkreis Neumarkt und die Gemeinde Mühlhausen."

Berchings Bürgermeister Ludwig Eisenreich sah Vorteile auch für seine Stadt: "Wir erhalten eine bessere Verkehrsanbindung in Richtung Norden. Und eine gute Verkehrsinfrastruktur ist das A und O um die wirtschaftliche Entwicklung unserer Region weiter voranzubringen. Daher ist der heute Tag zugleich ein freudiger Tag für Berching."