Neuburg
Historischer Besuch bei der Luftwaffe

Erster Militärbundesrabbiner besucht das Neuburger Geschwader

07.07.2021 | Stand 11.07.2021, 3:34 Uhr
  −Foto: R. Schmitt

Neuburg - Mehr als 100 Jahre nach den Feldrabbinern des Ersten Weltkrieges gibt es in Deutschland wieder eine jüdische Militärseelsorge.

 

Der sächsische Landesrabbiner Zsolt Balla wurde am 21. Juni in einer feierlichen Zeremonie des Zentralrats der Juden in Deutschland als erster Militärbundesrabbiner in sein Amt eingeführt.

Balla besuchte jetzt mit der Leiterin des Militärrabbinats Angelika Günzel, das Taktische Luftwaffengeschwader 74. Im Rahmen dieses Antrittsbesuches bei der Luftwaffe traf er sich auch mit seinen Kollegen der evangelischen und katholischen Militärseelsorge, Pfarrer Gunther Wiendl und Pfarrer Frank Schneider. Dieses Treffen war durch eine Initiative des Kommodores Gordon Schnitger zustande gekommen.

 

Bei einem Mittagessen in zwangloser Atmosphäre konnten bereits Ansätze eines fachlichen Austausches über den gemeinsamen Dienst der Militärseelsorge in den Standorten der Bundeswehr abgesteckt werden. Für Balla ist es wichtig, den geschätzt 300 jüdischen Soldaten und Soldatinnen der Bundeswehr eine Seelsorge zu sichern. Mit seiner Arbeit will er aber noch mehr erreichen: "Ich möchte allen Soldaten der Bundeswehr den jüdischen Glauben näher bringen, und so für Verständnis dafür werben". Es schloss sich ein Besuch des ehemaligen Konzentrationslagers in Dachau an. Als erste Amtshandlung sprach der Rabbiner das Totengebet Kaddisch.

lfs