Hilpoltstein
Hip, Hip, Olau: Närrische Gruppe aus Hilpoltstein und Blaskapelle Jahrsdorf marschieren beim Rosenmontagszug in Koblenz mit

24.02.2020 | Stand 23.09.2023, 10:51 Uhr
"Wie Allersberg hoch zehn": Ein unvergessliches Erlebnis ist für die Mitglieder der Blaskapelle Jahrsdorf - angeführt von Alfred Waldmüller - der gestrige Rosenmontagszug in Koblenz. −Foto: Moosmann

Hilpoltstein/Koblenz - Den zweitgrößten Karnevalszug in Rheinland-Pfalz hat gestern eine närrische Reisegruppe aus Hilpoltstein mitgefeiert. Aber nicht nur als Zuschauer am Wegesrand, sondern mitten im Geschehen waren die Jahrsdorfer Blaskapelle und ihre Begleiter um den gebürtigen Koblenzer Jürgen Moosmann beim dortigen Rosenmontagszug dabei.

 

"Von der Stimmung her ist das einfach gigantisch", erzählte gestern Nachmittag der Jahrsdorfer Kapellmeister Michael Meyer nach dem rund zweistündigen Zug unter dem Motto "Alles geck am Deutschen Eck". "Und von den Zuschauern her ist das hier quasi wie Allersberg hoch zehn."

Gemeinsam mit der Jahrsdorfer Kapelle marschierte die Gruppe um Jürgen Moosmann, und zwar in den Hilpoltsteiner Stadtfarben Schwarz und Gelb gekleidet. Schon zum dritten Mal nach 1999 und 2009 hatte der Vorsitzende der Sportfreunde Hofstetten einen solchen Ausflug zum Rosenmontagzug in Koblenz organisiert. Denn in jenen beiden Jahren - wie auch jetzt - stellte die Karnevalsgesellschaft Funken Rot Weiß Gold aus Moosmanns alter Heimat, dem Koblenzer Stadtteil Metternich, das Prinzenpaar.

Dieses Mal war die Verbindung zum Koblenzer Karneval sogar noch um einiges enger als zuletzt. Denn die Rolle der "Confluentia", also der Karnevalsprinzessin mit dem alten lateinischen Namen der Stadt an Rhein und Mosel, hat aktuell die Tochter einer alten Freundin von Moosmann inne.

So wurde den Karnevalsgästen aus Mittelfranken sogar die große Ehre zuteil, in der Prinzengruppe mitzulaufen, die den krönenden Abschluss des Koblenzer Umzugs mit seinen rund 5000 Mitwirkenden bildet. Bei dieser großen Wertschätzung konnten es die fast 400 Kilometer angereisten Gäste aus dem Landkreis Roth auch schmunzelnd verkraften, dass die Blaskapelle Jahrsdorf im Programmheft der Arbeitsgemeinschaft Koblenzer Karneval als "Musikverein Hilpoltstein" angekündigt wurde.

Teil der Prinzengarde um Prinz Marco und Confluentia Kim zu sein, bedeutete für die Jahrsdorfer Musiker und die Hilpoltsteiner Fußgruppe aber auch, einiges an Stehvermögen mitbringen zu müssen. Denn die Tradition des Koblenzer Rosenmontagszugs will es so, dass alle anderen Teilnehmer nach dem Start zunächst einmal an den Tollitäten vorbeiziehen, was allein schon fast zwei Stunden in Anspruch nimmt. Weitere zwei Stunden selbst geht es dann mit viel "Olau" durch die Innenstadt, wo zum Schluss noch die große Party steigt.

Die Jahrsdorfer Musikanten brachten nach dem Zug erst einmal ihre Instrumente in den Bus, bevor sie sich gemeinsam mit den Hilpoltsteinern ins Getümmel stürzten. Und Jürgen Moosmann schwärmte derweil schon von einem ganz besonderen Tag in seiner alten Heimat: "Einfach herrlich."

HK

 

 

Jochen Münch