Ingolstadt
Hillmann jetzt in Bad Abbach Nachbesetzungen am Klinikum

Ex-Klinikum-Chefarzt will an Uniklinik Zentrum für Tumor-Orthopädie aufbauen Nachbesetzungen in Ingolstadt

03.02.2017 | Stand 02.12.2020, 18:42 Uhr

Ingolstadt/Bad Abbach (rl) Professor Axel Hillmann, einer von drei zertifizierten Tumororthopäden in Deutschland (Foto), leitet seit 1. Februar den Aufbau eines Zentrums für Tumor-Orthopädie am Orthopädischen Klinikum der Universität Regensburg in Bad Abbach.

Der 59-Jährige (kleines Foto) war bis Juli vergangenen Jahres Direktor der Orthopädischen Klinik am Ingolstädter Klinikum, hatte das Krankenhaus im Zuge der Zusammenlegung von Orthopädie und Unfallchirurgie aber verlassen. Nun will Hillmann, der nach wie vor mit seiner Familie in Ingolstadt lebt, nur gut 60 Kilometer von seiner Wahlheimat entfernt "ein Zentrum für Tumor-Orthopädie von überregionaler Bedeutung aufbauen", wie die zur Asklepios-Kette gehörende Klinik mitteilte. Und hier, wenn möglich, auch seine ehemaligen Patienten aus Ingolstadt versorgen. Für Freitag hatte er bereits OP-Termine geplant, erklärte Hillmann auf Nachfrage.

Vom Wechsel des Mediziners nach Bad Abbach habe die Klinik profitiert, heißt es in der Mitteilung. "Die Patientenzahlen aus dem Raum Ingolstadt haben sich im letzten Halbjahr mehr als verdreifacht", so Professor Joachim Grifka, der Ärztliche Direktor der Bad Abbacher Klinik. Was dies an absoluten Zahlen bedeutet, bleibt offen.

Wie berichtet, war die Zusammenlegung der Orthopädischen Klinik mit der Unfallchirurgie in Ingolstadt insbesondere unter den Ärzten der Orthopädie umstritten. Nach Meinung vieler Ärzte hätte auch die Orthopädische Klinik in Ingolstadt den Status Zentrum für Tumor-Orthopädie erreichen können.

Das Klinikum hat sich anders entschieden. Gegenwärtig ist das mit der Zusammenlegung neu entstandene Zentrum für Orthopädie und Unfallchirurgie unter Leitung von Professor Michael Wenzl dabei, sich personell neu auszurichten. Zum 1. Februar haben der Endoprothetiker Privatdozent Matthias Aurich und der Wirbelsäulenspezialist Robert Morrison als Leiter der jeweiligen Sektionen ihre Arbeit am Klinikum aufgenommen (DK berichtete). "Wir waren mit den Nachbesetzungen sehr schnell sehr erfolgreich", sagte Geschäftsführer Alexander Zugsbradl dem DONAUKURIER. Dies sei nur aufgrund des guten medizinischen Rufes des Ingolstädter Klinikums möglich gewesen. Die neue und nach der Psychiatrie größte Abteilung am Klinikum ist unterteilt in fünf Sektionen: septische Chirurgie und Unfallchirurgie, Hand- und plastische Chirurgie, ein Wirbelsäulenzentrum und ein Zentrum für operative Orthopädie. Zugsbradl sieht darin ein "modernes, fortschrittliches Konzept", das den Weiterbildungsempfehlungen folge.

Dass das Krankenhaus seinen Status als Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung verloren hat, sieht er gelassen. ‹ŒFoto: obx