Hilpoltstein
Hilfsbereite Chemielehrer

Fritz Schneider vom Hilpoltsteiner Gymnasium sammelt Schutzbrillen

08.04.2020 | Stand 02.12.2020, 11:35 Uhr

Hilpoltstein - Eine Welle der Hilfsbereitschaft rollt - auch im Landkreis Roth.

Ohne zu zögern, hat Fritz Schneider, Chemielehrer am Gymnasium Hilpoltstein, auf einen Hilferuf reagiert und dafür gesorgt, dass dem Nürnberger Klinikum 77 neuwertige Schutzbrillen zur Verfügung gestellt werden, die normalerweise im Chemieunterricht eingesetzt werden.

Die sind mehr als dringend notwendig. Zur persönlichen Schutzausrüstung von Klinikpersonal bei direkter Versorgung von Patienten mit bestätigter oder wahrscheinlicher Covid-19 gehören Schutzkittel, Einweghandschuhe, spezielle Atemschutzmasken und eben Schutzbrillen. "Angesichts der weltweiten Pandemie herrscht an allen Artikeln ein eklatanter Mangel", schreibt die Pressestelle des Klinikums Nürnberg.

Über die Brillenspende freute sich Professor Axel Junger. "Er hat sich sehr, sehr bedankt", berichtet Fritz Schneider. Junger habe sich auch überrascht gezeigt, dass es mit der Brillenspende so schnell und unbürokratisch geklappt hatte.

Die Anfrage war per Mail von Birger Pistohl, dem Vorsitzenden des Verbandes der Chemielehrkräfte bayerischer Gymnasien, am 31. März an Schneider herangetragen worden. "An unseren Schulen gibt es Schutzbrillen für den Chemieunterricht", schrieb Pistohl. "In der Schule werden sie momentan nicht gebraucht, aber in allen Kliniken in Bayern sind sie Mangelware. Schutzbrillen können Leben retten! Darum werden alle Schulen gebeten, diese - wo nötig - an örtliche Krankenhäuser abzugeben. "

Abends um 23 Uhr ploppte diese E-Mail bei ihm auf, eine halbe Stunde später hatte sich Schneider bereits des Rückhalts seiner Kollegen am Gymnasium versichert. Eine Lehrerin aus Hilpoltstein packte die Brillen am nächsten Tag zusammen, am übernächsten Tag waren sie bereits in der Klinik. Den Kontakt zu Professor Junger wiederum hatte Schneider über seine Frau Marion geknüpft, die an der Apotheke des Nürnberger Klinikums beschäftigt ist.

Auch andere Schulen in der Region zeigten Hilfsbereitschaft: die Montessori Schule Lauf, die Realschulen Röthenbach und Feucht sowie die Gymnasien Eckental und Lauf. Diese stellten innerhalb von nur zwei Stunden 200 Schutzbrillen zur Verfügung. Die Schulleiter gaben die Brillen persönlich im Krankenhaus Lauf ab.

mmr