Pfaffenhofen
Hilfe für Schwerstkranke

Neuer Palliativmedizinischer Dienst an der Ilmtalklinik in Pfaffenhofen und Mainburg

26.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:26 Uhr
Elisabeth Haimerl leitet den neuen Palliativmedizinischen Dienst an der Ilmtalklinik. −Foto: ITK

Pfaffenhofen (PK) Die Palliativmedizin setzt da an, wo die kurative Medizin endet: Sie kümmert sich um Patienten, deren Erkrankung nicht mehr zu heilen ist. Um diesen Schwerstkranken in Zukunft besser helfen zu können, wird an der Ilmtalklinik nun ein „Palliativmedizinischer Dienst“ eingerichtet.

Das neue medizinische Angebot wird unter der Leitung von Elisabeth Haimerl, Fachärztin für Anästhesie an der Ilmtalklinik, an beiden Standorten in Pfaffenhofen und Mainburg eingerichtet. Haimerl hat eine Zusatzweiterbildung für Palliativmedizin absolviert und kann laut einer Kliniksprecherin mit dieser Qualifikation einen weiteren zukunftsorientierten Bereich zur Weiterentwicklung der Ilmtalklinik vorantreiben. Bisher gab es weder in Pfaffenhofen noch in Mainburg ein speziell qualifiziertes Palliativangebot.

Die Palliativmedizin wurde in den letzten Jahren wesentlich ausgebaut und darf nicht mit einer begleitenden Medizin in der Sterbephase eines Patienten gleichgesetzt werden: Palliativmedizin, sei laut Definition ein Ansatz zur Verbesserung der Lebensqualität von Patienten und zur Unterstützung von deren Angehörigen, teilte die Ilmtalklinik mit. Bei einer lebensbedrohlichen Erkrankung seien Betroffene und Angehörige mit besonderen Problemen konfrontiert. Durch Vorbeugen und Lindern von Leiden, durch frühzeitiges Erkennen, Einschätzen und Behandeln von Schmerzen sowie anderen belastenden Beschwerden körperlicher, psychischer und spiritueller Art solle ihnen geholfen werden.

Der für die Ilmtalklinik geplante Palliativmedizinische Dienst wird aus einem speziell palliativmedizinisch weitergebildeten Team von Ärzten, Pflegekräften, Sozialdienst, Seelsorger, Physiotherapeuten und Hospizbegleitern und einer psychologischen Betreuung bestehen. „Die Patienten bleiben dabei in ihren behandelnden Abteilungen, werden allerdings mittels einer gesundheitlich ganzheitlichen Vorausplanung palliativmedizinisch ergänzend versorgt“, heißt es aus der Klinik. Das bedeute eine enge Zusammenarbeit mit den behandelnden Ärzten im Krankenhaus, die Überprüfung von Weiterbehandlungsmöglichkeiten beispielsweise zu Hause mit dem Hausarzt, der Spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV), auf einer Palliativstation oder in einem Hospiz. Im Vordergrund stehen die Wert-, Lebens-, und Behandlungsvorstellungen des Schwerstkranken und seiner Angehörigen.

Die Geschäftsführung der Ilmtalklinik unterstützt dieses Vorhaben auch mit der Unterzeichnung der „Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland“. Mittels einer nationalen Strategie sollen die in der Charta formulierten Ziele unter Einbindung der Politik auf allen Ebenen systematisch umgesetzt werden.