Pfaffenhofen
Hilfe für Hurrikanopfer

25.06.2010 | Stand 03.12.2020, 3:54 Uhr

Mit bangen Blicken stehen eine Mutter und ihre Tochter im Armenviertel von Xeul neben ihrem Hans an einem steilen Hang, der nach dem Hurrikan abzurutschen droht. - Foto: elote

Pfaffenhofen (PK) Ein Schneise der Verwüstung hat der Tropensturm Agatha in Mittelamerika hinterlassen. Der aus Sünzhausen stammende Sozialpädagoge Hans Leipold (28) will den Sturmopfern jetzt mit Notunterkünften, Nahrungsmitteln und medizinischem Bedarf helfen.

Mit seinem von Eichstätter Studenten gegründeten Verein Elote setzt sich der Sünzhausener bereits seit Jahren für verschiedene soziale Projekte in Guatemala ein. Leipold, der während seines Studiums für ein Jahr als Entwicklungshelfer in Guatemala gearbeitet hat, verfolgte in den letzten Tagen angespannt die Nachrichten über die Auswirkungen des tropischen Wirbelsturms.

Der heute in Kaufbeuren lebende Sozialpädagoge war sehr erleichtert, als er nach mehreren Versuchen endlich Kontakt nach Guatemala aufnehmen konnte: "Alle Kinder und Familien, die wir in unseren Projekten betreuen, sind den Umständen entsprechend wohlauf. Dennoch ist die Lage verheerend. Viele Familien haben das Wenige, was sie besitzen, verloren: Ihre Hütte, ihre Ernte, ihre bescheidenen Besitztümer", berichtet der Direktor der Escuela de la Calle Guadalupe Pos aus dem Armenviertel Xeul am Rande der Großstadt Quetzaltenango.

Durch die von Agatha ausgelösten Regenfälle drohen weitere Überschwemmungen und Erdrutsche. Insgesamt kamen in Mittelamerika rund 180 Menschen ums Leben, viele werden noch vermisst. Über 100 000 Menschen mussten wegen der Überflutungen und der von Erdrutschen bedrohten Hänge fliehen. Der Westen Guatemalas, in dem Elotes Partner Escuela de la Calle tätig ist, ist dabei am stärksten von den Folgen des Hurrikans betroffen.

Leipolds Verein Elote arbeitet seit rund acht Jahren erfolgreich mit dem Straßenkinder- und Schulprojekt Escuela de Calle zusammen. "Durch diese enge Partnerschaft können wir den Betroffenen schnell und effektiv helfen, ohne große administrative Kosten zu verursachen." Schon seit einer Woche ist der reguläre Schulbetrieb der Escuela de la Calle eingestellt. Die Schule dient als Notunterkunft für obdachlos gewordene Familien, wo sie auch mit Essen, sauberem Trinkwasser, Kleidung und in einer eigenen kleinen Krankenstation medizinisch versorgt werden. "Mitarbeiter und Schüler helfen derzeit die Hütten vieler Familien vom Schlamm zu befreien und die übrigen Schäden in der Gemeinde zu beheben, damit in Xeul schnellstmöglich wieder in die Normalität zurückgekehrt werden kann", erklärt Hans Leipold.

Um die Hilfsmaßnahmen fortsetzen zu können und die betroffene Gemeinde beim Wiederaufbau zu unterstützen, bittet Hans Leipold im Namen von Elote e.V. um Hilfe: "Wir konnten aus unserem Nothilfe-Fonds bereits 2000 Euro für Hilfsmaßnahmen in Xeul zu Verfügung stellen. Leider reicht diese Summe bei weitem nicht aus. Wir sind auf weitere Spenden für die Hurrikan-Opfer angewiesen und bitten daher dringend um Unterstützung". Spenden sind möglich auf das Konto 20 15 40 50 bei der Sparkasse Eichstätt, BLZ 72 15 13 40, Stichwort "Hurrikan-Hilfe". Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.elote.de