Ingolstadt
Hier kommt die neue Jugendbewegung

Studenten der Technischen Hochschule erarbeiteten Konzepte für die urbane Mobilität von morgen

29.03.2016 | Stand 02.12.2020, 20:02 Uhr

Fröhliche Teamarbeit: Stadtbaurätin Renate Preßlein-Lehle (r.) und Harry Wagner (3. v. r.), Professor für Automotive und Mobility Management an der TH, haben das Projekt auf den Weg gebracht. Jetzt präsentierten die Teilnehmer drei Konzepte zur Verbesserung der Mobilität in Ingolstadt. Die Studierenden (v.l.): Timm Lenhart, Caroline Mayer, Fabienne Geis, Lucas Purmann, Stefanie Kabel und Eva Kasch. - Foto: Hammer

Ingolstadt (DK) Wie lässt sich die Mobilität intelligenter gestalten? Und was kann man gegen die Ingolstädter Verkehrsprobleme tun, ohne zig Millionen auszugeben zu müssen? Dazu haben TH-Studenten mit ihrem Professor Harry Wagner drei Konzepte erarbeitet. Die Stadtbaurätin ist sehr angetan.

Renate Preßlein-Lehle und Harry Wagner schlossen an einem Tag Bekanntschaft, da die Ingolstädter Verkehrsprobleme in besonderer Eindringlichkeit zu erleben waren: bei der Bürgerwerkstatt zum Verkehrsentwicklungsplan im Stadttheater. Die Ingolstädter Stadtbaurätin und der Professor für Automotive und Mobility Management an der TH Ingolstadt waren an jenem Maiabend vor einem Jahr an vorderster Front dabei, als die Vorschläge und Visionen des Planungsbüros Inovaplan zum Verkehr viele Ingolstädter gewaltig in Fahrt brachten. Als eine Einbahnstraßenregelung für die Haunwöhrer Straße Richtung Osten und retour über die Rankestraße vorgestellt wurde, gerieten Bürger, die dort wohnen, derart in Rage, dass sie die Referentin umzingelten, bis diese um Hilfe rief. Ja, der Problemdruck war wirklich höchst unmittelbar zu erfahren.

Der Professor ging damals auf die Stadtbaurätin zu und schlug vor: "Wir könnten doch eigentlich mal ein gemeinsames Verkehrsprojekt machen." Renate Preßlein-Lehle fand diese Idee sehr gut. Darauf versammelte Harry Wagner seine Studenten in drei Arbeitsgruppen. Die legten euphorisch los. Die Aufgabenstellung: Wie lassen sich die Verkehrsbelastung lindern und die Mobilität steigern, ohne für etliche Millionen Umgehungen und Unterführungen bauen zu müssen? Dazu entwickelten die jungen Leute viele Ideen, befragten Bürger, stellten Vergleichsstudien an, analysierten Daten und ließen sich von ihrer Kreativität beflügeln, sodass auch einige originell-verspielte Ideen herauskamen. Jetzt haben die TH-Studenten drei Innovationskonzepte präsentiert.

"Für uns war es wichtig, dass wir auf keinen Fall dem Büro Inovaplan in die Quere kommen", erzählt Prof. Wagner. Die Gefahr bestand aber nicht, denn während die Verkehrsentwickler klassisch-planerisch vorgehen, spürten die Studenten und er der Frage nach: Wie lässt sich Mobilität intelligenter machen? Um das zu ermitteln, habe man erst in die Welt geschaut: "Was machen andere besser und was schlechter? Wir haben uns auch gefragt: Wie lassen sich Anreize für eine möglichst ökologische Fortbewegung schaffen? Wie kann man Nutzen stiften"

Die Stadtbaurätin ist von den Konzepten sehr angetan. "Denn in Zukunft wird der Verkehr anders organisiert. Es sind immer mehr Medien im Einsatz. Deshalb ist es für uns sehr hilfreich zu erfahren, wie die jüngere Generation die Zukunft sieht." Das nächste Gemeinschaftsprojekt mit Prof. Wagner und seinen Studenten hat Renate Preßlein-Lehle schon zugesagt.