Zirndorf
HG geht die Luft aus

Ingolstädter Handballerinnen treten mit nur zwei Reservespielerinnen in Zirndorf an und verlieren 24:33

20.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:11 Uhr

Warten weiter auf den zweiten Saisonsieg: Lisa Günther und die HG Ingolstadt mussten sich mit einem Rumpfkader bei der HG Zirndorf geschlagen geben. ‹ŒArch - foto: Rimmelspacher

Zirndorf (DK) Die Handballerinnen der HG Ingolstadt haben im neunten Saisonspiel der Bayernliga bei der HG Zirndorf eine 24:33 (13:15)-Auswärtsniederlage kassiert. Die Mannschaft von Trainer Peter Geier zeigte sich zwar verbessert, der zu dünn besetzte Kader verhinderte aber letztlich einen Sieg.

Im Angriff hat die HG das Potenzial, gegen jeden Gegner der Liga Chancen zu kreieren. In der Abwehr kann Ingolstadt verschiedene Systeme spielen und den Angriffsreihen der anderen Teams Probleme bereiten. Der entscheidende Faktor ist und bleibt: die Kadersituation. Auch gegen Zirndorf spielten die Ingolstädterinnen eine gute erste Halbzeit, verringerten im zweiten Durchgang phasenweise den Rückstand - aber mit neun Spielerinnen auf dem Spielberichtsbogen wird die Luft in der Bayernliga schnell dünn.

In der Anfangsphase waren die Schanzerinnen gut im Spiel, hielten die Partie lange ausgeglichen und hätten durchaus die Führung erobern können. Und das, obwohl die defensive 6:0-Abwehr nicht sicher agierte. "Die Zuordnung der gegnerischen Kreisläuferin hat nicht gestimmt", monierte HG-Trainer Peter Geier. Mangelhaftes Verschieben und fehlende Absprache bei wechselnden Zuständigkeiten im Abwehrverbund ermöglichten immer wieder Freiräume für die gegnerische Kreisspielerin, ab der 20. Minute stellte Ingolstadt deswegen auf eine offensivere 3:2:1-Abwehr um. Fortan kamen die Schanzerinnen besser in die Zweikämpfe, die Zuordnung stimmte, und Torhüterin Luise Hesse vereitelte einige freie Würfe der Zirndorferinnen. So blieb Ingolstadt im Spiel, zur Pause lag die HG nur 13:15 gegen eine Mannschaft zurück, die in der vergangenen Saison noch in der 3. Liga gespielt hatte.

Grund dafür war auch die im Vergleich zur Niederlage zuletzt gegen Rimpar verbesserte Offensivleistung. "Der Angriff war flüssig, und wir waren nicht mehr so nah an der Abwehr dran", erklärte Geier. So konnte mehr Druck auf die Nahtstellen in der gegnerischen Deckung ausgeübt werden - und zahlreiche Torchancen wurden kreiert.

Auch im zweiten Durchgang spielte Ingolstadt lange in der bewährten 3:2:1-Abwehrformation, doch mit fortlaufender Spielzeit wurde immer deutlicher, dass den Schanzerinnen mit zwei Auswechselspielerinnen vor allem im Rückraum Alternativen fehlten. Zirndorf zog langsam, aber sicher von 16:13 über 19:15 auf 23:16 davon. Die Gäste ließen nie komplett abreißen, kämpften sich auch immer wieder etwas heran, richtig gefährlich werden konnten sie Zirndorf aber nicht. "Wir haben Moral bewiesen und durch Positionswechsel den Gegner vor neue Aufgaben gestellt", sagte Geier. "In der Schlussphase ist uns aber die Kraft ausgegangen." In der Abwehr wurde wieder auf eine defensivere Variante umgestellt, doch die Gastgeberinnen konnten den Vorsprung ausbauen. Am Ende stand eine 24:33-Niederlage zu Buche, die gemessen am Spielverlauf vielleicht etwas zu deutlich ausfiel. Die Ingolstädterinnen nahmen dennoch Positives aus Mittelfranken mit nach Hause. "Die Rahmenbedingungen können wir aktuell nicht ändern, deshalb geht es darum, Fortschritte zu machen und die Mannschaft weiterzuentwickeln", resümierte Geier. Diese seien hinsichtlich des Zusammenspiels in Abwehr und Angriff zu erkennen gewesen.

Am kommenden Samstag (18.15 Uhr) empfängt die HG den HC Erlangen in eigener Halle. Bei Heimspielen haben es die Schanzerinnen leichter, einen schlagfertigen Kader zusammenzustellen. "Wir müssen die individuellen Fehler abstellen und in der Abwehr eine bessere Zuordnung finden", sagte Geier. Dann bestehe die Chance, dass der Fortschritt sich auch in Punkten niederschlägt.

 

HG Ingolstadt: Hesse - Regensburger, Fischer, Edelsbrunner (1), Ulisch (3), Pöschmann (4/1), Geier (8/1), Remy (6), Günther (2).