Heuer 860 000 Euro für neue Krippenplätze

23.04.2007 | Stand 03.12.2020, 6:50 Uhr

Ingolstadt (smr) Die kleine Sofie ist gerade einmal acht Wochen alt und damit sicher der jüngste Mensch, der jemals an einer Sitzung des Gleichstellungsbeirats teilgenommen hat. Brüderchen Paul war auch dabei – Stadträtin Carina Liepold von den Freien Wählern hatte gestern ihre Kinder mitgebracht. Passend zum Thema, denn es ging unter anderem um die Bedarfsplanung der Kindertagesbetreuung.

Damit beschäftigten sich schon am Donnerstag die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses. Bei jener Sitzung hatte CSU-Stadträtin Claudia Majehrke ihre Söhne Peter und Maxi im Schlepptau, zehn und sieben Jahre alt. Vereinbarkeit von Familie, Beruf und politischem Amt im Praxistest. Dass der Bericht des Jugendamts, insbesondere über den geplanten Ausbau der Krippenplätze, sehr wohlwollend zur Kenntnis genommen wurde von den Vertretern aller Parteien, versteht sich von selbst bei so viel Kinderbesuch.

Lediglich ÖDP-Stadtrat Franz Hofmaier meinte gestern, es gebe noch viele offene Fragen, etwa hinsichtlich der Finanzierung. Man müsse aufpassen, nicht am Bedarf vorbei zu viele Krippenplätze zu schaffen. Wenn die Qualität der Betreuung gewährleistet sei, dann bestehe da wohl keine Gefahr, wurde Hofmaier von Grünen-Stadträtin Barbara Leininger belehrt.

Angestrebt wird bei den Krippenplätzen in Ingolstadt bis 2010 ein Versorgungsgrad von 30 Prozent, was 1050 Plätzen entspricht. Damit steht Ingolstadt hinter München an zweiter Stelle unter Bayerns Großstädten. Momentan gibt es 317 Plätze, allein 150 weitere sollen in diesem Jahr durch Altersöffnung der Kindergärten entstehen. Rund 860 000 Euro werden heuer insgesamt in den Ausbau der Krippen investiert.

Bei den Kindergärten besteht eine nahezu hundertprozentige Versorgung. Die letzten Engpässe werden durch einen Neubau im Nordwesten beseitigt. Hortplätze gibt es derzeit für 14 Prozent aller Schulkinder, 131 stehen auf der Warteliste. Auf dem Gebiet ist bis zum Jahr 2010 eine Versorgungsquote von 20 Prozent angestrebt. Das entspricht rund 1000 Plätzen.