Hilpoltstein (HK) Über 20 Mitglieder der Allianz pro Fachkräfte der Metropolregion Nürnberg haben sich jüngst im Markgrafensaal des Schlosses Ratibor in Roth getroffen, um über die bisherige Bilanz ihrer Arbeit zu diskutieren und zukünftige Projekte und Maßnahmen abzustimmen.
Die Allianz pro Fachkräfte hat das Ziel, die Metropolregion Nürnberg und damit auch den Landkreis Roth als attraktiven Wirtschaftsstandort für Fachkräfte zu positionieren und weiterzuentwickeln. Deshalb arbeiten hier unter anderem Vertreter der IHK, Agentur für Arbeit, Metropolregion Nürnberg sowie des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge zusammen. Auch wenn aktuell noch kein flächendeckender Mangel an qualifizierten Arbeitnehmern im Großraum Nürnberg vorherrsche, sei es angesichts eines prognostizierten Fachkräftemangels von etwa 50 000 Arbeitnehmern im Jahr 2014 geboten, jetzt aktiv zu werden und zu handeln, so Roland Smutny, Projektleiter der Allianz pro Fachkräfte.
Landrat Herbert Eckstein begrüßt die Initiative ebenfalls: „Fehler macht man in der guten Zeit“, so Eckstein. Daher sei es richtig, jetzt zu beginnen, eine Willkommenskultur für Fachkräfte aus dem In- und Ausland zu initiieren und mit Leben zu füllen, ohne dabei die bereits vorhandenen Fachkräfte aus den Augen zu verlieren. Auch hier sei es wichtig, Qualifizierungs- und Weiterbildungsangebote anzubieten, um das regionale Arbeitskräftepotenzial bestmöglich auszuschöpfen, so Eckstein.
Genauso argumentiert Christof Liebel, Leiter der ersten Servicestelle für Fachkräfte auf Landkreisebene innerhalb der Metropolregion Nürnberg. „Mit dem so genannten Welcome Service Center Roth, angesiedelt bei der Unternehmerfabrik in Roth, nehmen wir eine Vorreiterrolle ein und möchten allen Fachkräften eine zentrale Anlaufstelle bieten, die ihnen für alle Fragen zur Verfügung steht“, so Liebel. Insbesondere für Neuankömmlinge in unserer Region stelle sich häufig eine Fülle an Fragen, so Liebel.
Hier solle die Willkommensstelle ansetzen und eine Art Lotsenfunktion übernehmen. Es gehe darum, Verständnis für die Bedürfnisse von Neubürgern zu entwickeln, Vertrauen aufzubauen und sie bei den ersten Schritten zu begleiten und zu unterstützen, sagte Liebel. „Wir möchten als Erstkontakt für Fachkräfte, die neu zu uns kommen, zur Verfügung stehen und ihnen helfen, Informationen, Ansprechpartner und Kontaktstellen in der Region zu finden und sie dabei unterstützen, heimisch zu werden.“
Daher sei es in der Anfangsphase eine der zentralen Aufgaben, die Akteure in der Region für das Thema zu sensibilisieren und hier eng und kooperativ über bestehende Zuständigkeitsgrenzen hinweg zusammenzuarbeiten. Als eines der ersten Projekte wurde die Willkommensbroschüre „Willkommen in Roth“ aufgelegt, die speziell für Fachkräfte ausgelegt ist und einen Überblick über die regionalen Ansprechpartner zu den wichtigsten Fragestellungen bietet. Diese Broschüre steht allen Unternehmen und Arbeitnehmern im Landkreis Roth kostenlos zur Verfügung und kann über die Unternehmerfabrik bezogen werden.
Die regionale Wirtschaft unterstützt das Projekt und betont, wie wichtig es sei, als Region attraktiv für Arbeitnehmer zu erscheinen. Dies stelle einen Standortfaktor dar, der mittlerweile genauso wichtig sei wie eine gute Verkehrsanbindung oder eine ausreichende Zahl an attraktiven Gewerbeflächen.
Die IHK Nürnberg für Mittelfranken spielt aktuell eine zentrale Rolle innerhalb der Allianz pro Fachkräfte. Markus Lötzsch, Hauptgeschäftsführer der IHK, sieht die Fachkräftesicherung als eine der wichtigsten Aufgaben der nächsten Jahre und appelliert hier für eine breite Unterstützung der Allianz pro Fachkräfte. Die organisatorische Weiterentwicklung der Metropolregion Nürnberg biete hier günstige Voraussetzungen, sagt Christa Standecker, Geschäftsführerin der Metropolregion Nürnberg.
Unternehmen und Fachkräfte im Landkreis Roth können sich bei Fragen an das Welcome Service Center Roth der Unternehmerfabrik wenden. Ansprechpartner ist Christof Liebel, Telefon (0 91 71) 82 9 8 51; E-mail: liebel@unternehmerfabrik.de.
