Ingolstadt
„Herbstvergnügen“ statt Herbstvolksfest

Ingolstädter Schausteller wollen aufbauen, doch die Genehmigung ist derzeit unwahrscheinlich

28.08.2020 | Stand 23.09.2023, 13:46 Uhr
Ob es auf dem Festplatz das Herbstvergnügen geben wird, bleibt angesichts der neuen Zahlen bei den Corona-Infektionen fraglich. Auch bei Siegfried Schön, Vorsitzender der Arge Volksfeste, Dulten und Märkte, schwindet die Hoffnung. −Foto: Brandl

Ingolstadt - Ein Herbstvolksfest in der Schanz, wie die Ingolstädter es gewohnt sind - dass das in Corona-Zeiten unmöglich sein wird, war den Verantwortlichen bei der Stadt und den Schaustellern länger schon bewusst. Auch die Idee zu einem temporären Freizeitpark auf dem Festplatz an der Dreizehnerstraße, für den ein Konzept schon vorlag, musste die Ingolstädter Veranstaltungs GmbH Anfang August aus Gründen der gesundheitlichen Sicherheit und Empfehlungen von Staatsregierung und Regierung von Oberbayern wieder verwerfen (DK berichtete).

Diese Woche nun hat die Arge Volksfeste, Dulten und Märkte ein überarbeitetes Konzept vorgelegt, wonach ein Budenzauber im größeren Format auf dem Festgelände doch noch möglich gemacht werden soll. Geplant ist demnach vom 18. September bis 4. Oktober mit rund 40 Schaustellern und Beschickern das Schanzer Herbstvergnügen auszurichten, wie Vorsitzender Siegfried Schön darin ankündigt. Den Schaustellern solle das Format einerseits über die lange Zeit ohne wesentliche Einnahmen hinweghelfen, andererseits wolle man den Menschen so ein wenig Abwechslung vom Corona-Alltag verschaffen, so Schön. "Wir wollen einfach glückliche Gesichter sehen", sagt er.

Ob daraus etwas wird, ist angesichts der jüngsten Entwicklungen bei den Neuinfektionszahlen in Ingolstadt allerdings fraglich. Das Konzept sei deshalb am Donnerstag vom zuständigen Ordnungsamt und Gesundheitsamt als nicht genehmigungsfähig eingestuft worden, so Schön. "Die Hoffnungen schwinden, aber die Leute sollen zumindest sehen, dass sich die Schausteller und Marktkaufleute Gedanken machen, wie man etwas auf die Beine stellen könnte", sagt er dazu.

Auf Anfrage beurteilt Umwelt- und Gesundheitsreferent Rupert Ebner das Vorhaben skeptisch, betont aber, dass dies keiner generellen Ablehnung gleichkomme. "Großveranstaltungen werden im Fokus der Betrachtung bleiben", sagt er. Dennoch heiße es jetzt, abzuwarten, welche Schutz- und Hygienemaßnahmen aufgrund der aktuellen Entwicklung ergriffen würden. Danach bestehe die Gelegenheit, das Konzept entsprechend nachzubessern und anzupassen. Kommende Woche könne es dann erneut geprüft werden.

Das bisherige Konzept sieht unter Berücksichtigung der bisher geltenden Gesundheits- und Hygieneregeln vor, auf dem Festplatz 40 Schausteller und Beschicker mit Fahrgeschäften wie Achterbahn, Autoscooter und Leopardenspur sowie Ständen wie Spicker- und Büchsenwurfbude und Essensangeboten zuzulassen. Ein Bierzelt mit Party-Band gibt es zwar nicht, dafür aber einen Biergarten mit kleiner Musikkapelle. Bis zu 1000 Besucher sollen sich gleichzeitig auf dem eingegrenzten Gelände aufhalten dürfen. Geplant ist demnach ein großer Rundlauf, innerhalb dessen sich die Leute in eine Richtung über den Platz bewegen, ohne sich dabei zu kreuzen. Auf dem Boden sind Markierungen für den Abstand beim Anstehen angebracht. Hinweisschilder an den Fahrgeschäften informieren zusätzlich über die Hygieneschutzmaßnahmen, und wer im Biergarten Platz nehmen will, muss sich zuvor in eine Liste eintragen. Der Zugang zum Gelände wäre nur über einen Eingang möglich.

DK

Michael Brandl