Lenting
Herausragendes Quartett

Vier Lentinger Nachwuchsturner schaffen es in den Landeskader - Weisbrod wird Stützpunkttrainer

13.01.2022 | Stand 22.09.2023, 23:14 Uhr
Hilfestellung, bevor es ans gefürchtete Pauschenpferd geht: Maximilian Kochendörfer ist einer der vier TSV-Athleten, die sich bei den bayerischen Meisterschaften einen Platz im Landeskader sichern konnten. −Foto: Weisbrod

Lenting Mit harter Arbeit und Herzblut zum Erfolg, so lautet die Devise der Turner des TSV Lenting. Und genau dieser Fleiß hat sich in diesem Jahr für Jonathan Hein, John Harms, Maximilian Kochendörfer und Valentin Schindler besonders ausgezahlt. Bei den bayerischen Meisterschaften im Oktober konnten sich die Schützlinge von Trainer Florian Weisbrod einen Platz im bayerischen Landeskader sichern.

Aufgrund der starken Leistungen und den vielen Plätzen, die die TSV-Turner im Kader einnehmen, erhält Lenting vom Bayerischen Turnverband den Status "Talentstützpunkt". Außerdem wird Florian Weisbrod zum Stützpunkttrainer ernannt. Auszeichnungen, die der Lentinger Turn-Abteilung nicht nur bedeutende Zuschüsse bringen, sondern auch die jahrelange Arbeit von Weisbrod wertschätzen. Seit zehn Jahren trainiert der 26-Jährige die Leistungsgruppe der Buben. "Der Sport bedeutet mir alles. Ich habe die Abteilung mit aufgebaut", erklärt Weisbrod. Er und seine Schwester Nina stammen aus einer Turnerfamilie. Jahrelang war ihr Vater Klaus Weisbrod Abteilungsleiter der Turner beim TSV. Nun hat Nina den Posten übernommen. "Die Abteilung ist eine große Turnfamilie, ohne die der Erfolg niemals da wäre", sagt Florian Weisbrod und verweist auf seine Helfer. Als ehemaliger Turner, der unter anderem beim MTV Ingolstadt und dem TSV Jetzendorf aktiv war, weiß er worauf es in der ästhetischen und zugleich kraftvollen Sportart ankommt. Potenzial erkennt der Lentinger Trainer sofort. Einmal im Jahr gibt es in der Dreifachturnhalle des TSV deshalb ein sogenanntes Talentsichtungstraining. Dort werden unterschiedliche Grundfähigkeiten, wie Beweglichkeit, Kraft oder Koordination geprüft. Jeder Teilnehmer - dieses Jahr waren es 18 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren - erhält einen Sichtungsbogen, auf dem die unterschiedlichen Übungen mit der jeweils erreichten Punktzahl notiert werden. Die Besten dürfen dann im Training der Leistungsgruppe, das bis zu fünfmal in der Woche jeweils drei Stunden stattfindet, trainieren. "Natürlich gibt es auch Kinder, die nicht fürs Turnen geeignet sind", sagt der 26-Jährige. Das müsse aber dann offen mit den Eltern kommuniziert werden. Neben Disziplin und Leistung darf für Weisbrod aber auch der Spaß auf keinen Fall zu kurz kommen. "Wenn ich merke, dass die Turner nur da sind, weil ihre Eltern das wollen, dann bitte ich die Eltern auch um ein Gespräch. Es bringt niemanden etwas, wenn die Kinder nicht freiwillig ins Training kommen." Momentan hat der Stützpunkttrainer zehn Buben in der Leistungsgruppe unter seinen Fittichen, darunter die vier Kaderathleten. Diese durften zuletzt auch während des Lockdowns weiter trainieren.

Aufgrund der Pandemie konnte 2021 allerdings nur die bayerische Meisterschaft in der Nähe von Neu-Ulm stattfinden. Deshalb mussten die vier TSV-Athleten auf den Punkt fit sein, um ihr Können abzurufen. Neben guten Ergebnissen bei der bayerischen Meisterschaft mussten Schindler, Hein, Kochendörfer und Harms einen Kadertest im Landesleistungszentrum in München absolvieren. Dabei werden - ähnlich wie beim Sichtungstraining - verschiedene Bereiche, die für das Turnen maßgeblich sind, abgefragt. Zukünftig stehen für die vier Jungs neben den Trainingseinheiten in Lenting, auch Kader-Lehrgänge in ganz Bayern an. Und immer an ihrer Seite wird Florian Weisbrod sein.

EK

Daniela Blaimer