"Herausragend in ganz Bayern"

15.12.2008 | Stand 03.12.2020, 5:20 Uhr

Mit der Landkreismedaille hat Landrat Herbert Eckstein (Mitte) an Otto Heiß (rechts) und Ernst Rossmeissl ausgezeichnet. Ihre engagierte Arbeit prägt den Landkreis Roth seit den Anfängen im Jahr 1972. - Foto: Messingschlager

Hilpoltstein/Roth (HK) Otto Heiß und Ernst Rossmeissl sind die Träger der Landkreisverdienstmedaille 2008. Landrat Herbert Eckstein hat die Auszeichnung bei der Kreistagssitzung gestern in Roth überreicht.

Der gebürtige Untermässinger Otto Heiß war 18 Jahre Bürgermeister der Stadt Greding und gehörte 30 Jahre dem Rother Kreistag an. Zwischen 1990 und 2002 führte er dort die CSU-Kreistagsfraktion. Zudem war Heiß Mitglied in zahlreichen Ausschüssen. Landkreisweit großes Ansehen hat sich Heiß als Stellvertreter Herbert Ecksteins erworben. Mit seinen geschliffenen Reden beeindruckte er so manches Auditorium.

Neben seiner kommunalpolitischen Tätigkeit hat sich Heiß auch als VdK-Funktionär große Meriten erworben. Seit 1998 ist er Vorsitzender des Kreisverbandes Roth-Schwabach, seit 1999 auch Vorsitzender des Bezirksausschuss. Auch auf Landesebene ist er seit neun Jahren unterwegs, im April wurde er in den Landesvorstand berufen. Auf Bundesebene ist Otto Heiß seit zwei Jahren tätig. Weitere Engagements: Sparkasse, Schwarzach-Thalach-Gruppe und Zweckverband MVA Ingolstadt.

Otto Heiß rein auf die Politik zu reduzieren, wäre natürlich zu wenig, hat er sich doch ebenso als Heimatkundler und Musiker einen Namen gemacht. So ist er seit über 40 Jahren Chorleiter in Greding, Orgel spielt er seit seinem zwölften Lebensjahr.

"Otto Heiß gilt als Gentleman der alten Schule", sagte Landrat Herbert Eckstein. 30 Jahre habe er die Kommunalpolitik in Greding und auch im Landkreis Roth an entscheidender Stelle mitgestaltet. Beim VdK habe er sich bis hinauf zur Bundesebene für die sozial Schwächeren eingesetzt. Seine soziale Kompetenz werde hoch geschätzt. "Er nahm seine Aufgaben stets stilvoll und mit großer Hingabe wahr." Sein politisches und soziales Wirken für den Landkreis und darüber hinaus sei beispielhaft und herausragend. "Er hat den Landkreis ganz, ganz stark mitgeprägt."

Das Herz des Landkreises

Es sei eine hohe Ehre in diesem Saal, in dem das Herz des Landkreises schlage, geehrt zu werden, sagte Heiß. "Dass ich gut war, das weiß ich, dass ich so gut war, wie vom Landrat geschildert, ist mir neu." Er freue sich über die Medaille, aber er widme sie auch denen, die ihn begleitet hätten.

Der im Sudetenland geborene Ernst Rossmeissl lebt seit 1946 in Roth. Vielen ist er vor allem durch sein Engagement für die Arbeiterwohlfahrt (AWO) bekannt, für die er seit 50 Jahren ehrenamtlich tätig ist. Seit 30 Jahren ist er AWO-Vorsitzender in Roth und stellvertretender Kreisvorsitzender.

Laut Landrat Eckstein hat Ernst Rossmeissl die Arbeitsschwerpunkte der AWO entscheidend mitgeprägt. So die Erneuerung und Verbesserung des Seniorenheimes und des Kindergartens, sowie die Organisation berufsbildender Kurse im sozialpflegerischen Bereich. Auch gingen das "Essen auf Rädern", der mobile Haushaltsdienst und die Hausaufgabenbetreuung auf Rossmeissls Initiative zurück.

Aber auch in der Kommunalpolitik ist Ernst Rossmeissl seit über 50 Jahren aktiv. So gehörte er 30 Jahre dem Stadtrat Roth an, 20 Jahre war er Mitglied des Bezirkstags Mittelfranken und für 6 Jahre saß er auch im Kreistag. Daneben hat Ernst Rossmeissl auch zahlreiche Bücher über Roth, aber auch über die Vertreibung geschrieben. Bereits 1990 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet, 1995 hat er die Staatsmedaille für soziale Dienst erhalten.

"Ernst Rossmeissl prägt seit fast 40 Jahren die Sozialpolitik in Stadt und Landkreis Roth sowie in Mittelfranken entscheidend mit", sagte Eckstein. Er gelte als "soziales Gewissen" und genieße parteiübergreifend hohe Anerkennung. Dabei habe er es immer verstanden, seine Motivation auf seine Mitstreiter im Ehrenamt und im Hauptamt zu übertragen. Er sei nie einfach gewesen, sondern immer ein Mensch mit Ecken und Kanten. Ernst Rossmeissl habe die AWO zu einem starken und wichtigen Wohlfahrtsverband in der Region entwickelt. "Sein Engagement für die Arbeiterwohlfahrt verdient hohen Respekt und ist herausragend in ganz Bayern."