Neuburg
"Heras" Tagesration sind fünf Küken

Greifvögel im Bürgerhaus Ostend – Falkner Josef Huber zeigt Steppenadler und Uhu

12.02.2015 | Stand 02.12.2020, 21:39 Uhr

Streicheln erlaubt – der Uhu „Hera“ ist als Anschauungsstück immer eine Besonderheit. Falkner Josef Huber (links) erzählte im Bürgerhaus über Greifvögel und Wald - Foto: r

Neuburg (r) Die großen stechenden Augen von „Hera“ faszinierten Jung und Alt. „Hera“ ist ein Europäischer Uhu, den die Besucher im Bürgerhaus Ostend begutachten und berühren durften. Der Vortrag von Falkner Josef Huber bot den Rentnern und Grundschulkindern jede Menge Abwechslung.

Der Jäger und Falkner aus dem Donaumoos besuchte den Bürgertreff in der Neuburger Ostendsiedlung auf Vermittlung von Günter Neuner und Michael Kopernik. Die beiden Aktivisten der „Tierhilfe Jonathan“ werben für Tierschutz und päppeln verletzte Kreaturen, insbesondere Vögel, wieder auf. Den Besuch des Falkners im Bürgerhaus sehe man, so Günter Neuner, als lebendigen Anschauungsunterricht über Greifvögel und die Abläufe in der Natur.

Und darüber weiß Josef Huber in der Tat einiges zu erzählen. Neben Routine und Fachwissen müsse man natürlich auch die rechtlichen Grundlagen kennen und ihnen entsprechen, so der Referent. Er hat die Jägerprüfung und danach die Falknerprüfung absolviert, wobei letztere deutlich schwerer sei als das „grüne Abitur“. Die waidgerechte Beizjagd mit Greifvögeln auf Feder- und Haarwild sei in Deutschland erlaubt, und sie werde von Fachkundigen auch ausgeübt.

Josef Huber geht nicht nur mit Falken auf die Jagd, er nimmt auch Adler und Uhus mit in die Natur. Um so einen prächtigen weiblichen Uhu wie „Hera“ aus der Brut großzuziehen, braucht es Wissen und Geduld. Der Falkner aus Obermaxfeld hat beides mitgebracht und kann jetzt professionell mit dem dreijährigen Uhu arbeiten. Täglich frisst der Vogel vier bis sechs Küken, die tiefgefroren als Tierfutter besorgt werden. Auf das Publikum im Bürgerhaus reagierte der Uhu genauso gelassen wie der Steppenadler „Bärbel“, den der Falkner neben weiteren Exemplaren mitgebracht hatte.

Seit er mit Greifvögeln auf die Jagd gehe, so Josef Huber, „will ich mich mit dem Gewehr nicht mehr auf den Hochstand setzen.“ Die Falknerei biete ein einmaliges Gefühl der Naturnähe. Einen Hauch davon erahnte man auch im Vortragsraum des Bürgervereins.

Das Bürgerhaus Ostend versucht, seine Angebote mit Vorträgen und Ausstellungen anzureichern. Bis zum 29. März ist eine Ausstellung interessanter Ölbilder von Josefine Psader und Sandra Steinwender zu sehen. Der offene Treff, montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr, bietet ein Mittagessen für 3,50 Euro an (zwei Euro für Bedürftige). Grundschüler erledigen ihre Hausaufgaben im Bürgerhaus, der Jugendtreff (teils bis 20 Uhr) bietet Spiele, Turniere und Ausflüge an.

Ferner gibt es die Ostendbücherei, Computer- und Internetnutzung, die Mobile Familie mit Familienberatung, Jobcoaching für Migrantinnen, Hilfe bei Referaten, Bewerbungen und Behördengängen. Für die Senioren 60plus organisiert Bruno Moscha kleine Ausflüge und Gymnastikstunden.