Schrobenhausen
Henry Fonda lässt grüßen

Volksbühne Schrobenhausen führt heuer das spannende Drama "Die zwölf Geschworenen" auf

20.03.2017 | Stand 02.12.2020, 18:28 Uhr

Von der Schrobenhausener Volksbühne ist man Erstklassiges gewohnt. Dass auch die Aufführung von "Die zwölf Geschworenen" wieder brillant wird - das Foto lässt es schon fast ahnen. Da sitzt jeder Gesichtsausdruck, ganz zu schweigen von den Kostümen. - Foto: Volksbühne

Schrobenhausen (SZ) In diesem Jahr sind es 67 Jahre, dass es die Volksbühne Schrobenhausen gibt. Müde sind die Mitglieder aber längst nicht und haben auch für heuer wieder ein erstklassiges Stück herausgesucht: "Die zwölf Geschworenen" von Reginald Rose. Premiere ist am 8. April.

Eine gewisse Erwartungshaltung ist natürlich da, wenn die Volksbühne wieder zur Premiere einlädt. Tradition verpflichtet halt. Und das heißt in diesem Fall: anspruchsvolle Stücke, sauber gespielt - und das mit Leidenschaft und Feuer.

Mit dem Stück "Die zwölf Geschworenen" hat sich die Truppe nun wieder an so ein Meisterwerk heran gewagt, das sich sicher nicht jeder spielen trauen würde. Schließlich ist das Drama bereits mehrfach verfilmt worden und war 1957 mit Henry Fonda in einer der Hauptrollen sogar im Kino zu sehen. Danach hat der Film mit dem Originaltitel "Twelve angry men" mehrere Preise abgeräumt, unter anderem auf der Berlinale.

Nun aber zur Handlung: Die spielt sich größtenteils im Beratungszimmer eines New Yorker Geschworenengerichts ab. Ein 18-jähriger Puerto-Ricaner ist angeklagt, seinen Vater umgebracht zu haben. Nach sechs Verhandlungstagen deutet alles darauf hin, dass der junge Mann schuldig ist. Die zwölf Geschworenen ziehen sich also zur Beratung zurück, um im wahrsten Sinne über Leben und Tod des Angeklagten zu entscheiden.

Während sich elf der Geschworenen ihr Urteil bereits gebildet haben, ist es der Geschworene mit der Nummer acht - im Film gespielt von Henry Fonda -, der sich nicht überwinden kann, den Angeklagten für schuldig zu erklären. Die Beweisführung scheint ihm nicht zu einhundert Prozent sauber zu sein und er entdeckt nach und nach mehr Ungereimtheiten, die es ihm unmöglich machen, ein Urteil zu fällen. Damit der Schuldspruch der Jury allerdings gültig ist, müssen alle zwölf Geschworenen zum selben Ergebnis kommen.

Nun kommt es im Beratungsraum zu teils hitzigen Diskussionen und die Motivation einiger Geschworener, den Fall schnell hinter sich zu bringen, kommt ans Licht.

Wie das Ganze ausgeht, wird hier natürlich nicht verraten. Spannend wird es aber - schon auch deshalb, weil man gespannt sein darf, wie die Volksbühne um Regisseur Georg Berger das Stück für das Schrobenhausener Publikum umgesetzt hat.