Ingolstadt
Henke widerspricht Gerüchten um Rückholaktion von Caiuby

07.12.2020 | Stand 23.09.2023, 15:53 Uhr
Seit Ende September nimmt der Ex-Ingolstädter Caiuby am Training bei den Schanzern teil. Aktuell muss der Stürmer wegen muskulärer Probleme allerdings kürzertreten. −Foto: FCI

Ingolstadt - Von den beiden freien Trainingstagen beim FC Ingolstadt bekommt Michael Henke wenig mit.

In seiner Funktion als Sportdirektor des Drittligisten muss er sich fast pausenlos Gedanken um die Weiterentwicklung bei den Schanzern machen. Die insgesamt enttäuschenden Auftritten gegen den SV Meppen (0:2) und VfB Lübeck (1:1) ließen den 63-Jährigen zusätzlich grübeln. Zudem musste sich der Ostwestfale am Montag auch noch mit der Personalie Caiuby befassen.

Einem Medienbericht zufolge soll der Ex-Ingolstädter nämlich ein Thema beim FCI sein. Der 32-Jährige hält sich wie berichtet seit rund zwei Monaten bei den Schanzern fit. Die "Bild"-Zeitung (Montagsausgabe) spekulierte nun, dass der vereinslose Angreifer kurz vor einer Verpflichtung beim Tabellendritten stehe. Auf Nachfrage unserer Zeitung trat Henke diesen Gerüchten aber entgegen.

"Ich verstehe nicht, wie es zu dieser Meldung kam. Es hat sich an der Situation rein gar nichts geändert", stellte der Ingolstädter Sportdirektor fest. ,Caiu' hält sich bei uns fit, nachdem er an uns herangetreten ist und wir ihm die Möglichkeit gegeben haben, bei uns mitzutrainieren", erklärte Henke: "Alles andere ist Spekulation. "

Allerdings ließ sich der erfahrene Sportchef auch eine klitzekleine Hintertür offen. Denn beinahe beiläufig ergänzte er, dass eine Verpflichtung von Caiuby "aktuell gar kein Thema" sei. In Zukunft also schon? Es wäre nicht das erste Mal, dass die Schanzer an einer Rückholaktion des Brasilianers interessiert sind. Bereits in der Winterpause der Abstiegssaison 2018/19 hatten sich die Ingolstädter nach Informationen unserer Zeitung mit Caiuby auseinandergesetzt. Der Transfer soll jedoch an den finanziellen Forderungen des Brasilianers, der zwischen 2011 und 2014 insgesamt 110 Partien (24 Tore/19 Vorlagen) für den FCI bestritten hatte, gescheitert sein.

Der Mann aus São Paulo ist seit mehr als einem Jahr vereinslos, nachdem Bundesligist FC Augsburg ihn nach etlichen Disziplinlosigkeiten im Oktober 2019 entlassen hatte. Unter anderem wurde Caiuby vor dem Augsburger Amtsgericht wegen Körperverletzung zu einer Geldstrafe in Höhe von 49500 Euro verurteilt. Zudem war er zuvor bereits mehrfach verspätet zum Trainingsauftakt beim FCA erschienen.

Eine mögliche Verpflichtung des skandalbehafteten Profis schließe sich für den FCI allein schon aufgrund dessen fehlender Arbeitserlaubnis aus. Als Nicht-EU-Ausländer wäre der Brasilianer laut den Statuten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in der 3. Liga nämlich nicht spielberechtigt. Inwieweit die Schanzer im Hintergrund an einer möglichen Ausnahmegenehmigung arbeiten, ließ Henke unkommentiert.

Stattdessen legte der Sportdirektor nach den jüngsten Rückschlägen für den Aufstiegskandidaten den Finger in die Wunde: "Vielleicht verliert man mal in Meppen, aber dann sollte man zu Hause gegen Lübeck gewinnen - vor allem wenn man 1:0 in Führung geht. " Durch die Patzer der Aufstiegskonkurrenten ist der Tabellendritte zwar nur zwei Punkte von Spitzenreiter Dynamo Dresden entfernt. Wie Trainer Tomas Oral forderte aber Henke: "Für ganz oben müssen wir regelmäßig punkten - und das ist uns zuletzt nicht gelungen. " 

DK

 

Julian Schultz