Eichstätt
Helmut Reis erstellt Lexikon der Weltpostgebiete

Vorstellung des dreibändiges Werkes beim Vereinsabend der Briefmarkensammler

11.12.2018 | Stand 02.12.2020, 15:03 Uhr
Zwei seiner Bände aus dem Lexikon der Weltpostgebiete stellte Helmut Reis (rechts) vor. −Foto: Nieberle

Eichstätt/Beilngries (nie) Zur Jahrtausendwende hatte sich Helmut Reis, engagiertes Mitglied des Briefmarkensammlervereins Eichstätt, dem auch Beilngrieser angehören, das Ziel gesetzt, für sich ein "Lexikon der Weltpostgebiete" zu erstellen.

Am Vereinsabend war es soweit, er stellte das dreibändige Werk vor. Vor einigen Jahren hatte er den ersten Band präsentiert. Inzwischen war Reis aber nicht untätig und erweiterte durch intensives Katalogstudium, Hinzuziehen alter Lexika und Durchforsten von Fachliteratur sein Wissen und stieß immer wieder auf neue Postgebiete, die er in sein Lexikon einarbeitete.

Der 1874 gegründete Weltpostverein hat derzeit 192 Mitglieder. Diese erstrecken sich von Abu Dhabi bis Zypern. Wenn man aber bedenkt, dass der Michel-Katalog allein für die deutsche Postgeschichte über 200 Gebiete aufführt, die einmal Briefmarken herausgegeben haben, kann man erahnen, dass dies in vielen Bereichen der Erde ebenso geschehen ist. Gerade der Erfolg der ersten Briefmarken Mitte des 19. Jahrhunderts löste einen Boom aus. So gaben in Deutschland ab 1849 alle 17 Königreiche oder Herzogtümer eigene Briefmarken heraus, bis sie alle ins Deutsche Reich integriert wurden. Doch auch die Folgezeit bescherte mit den Besatzungsausgaben des Ersten und Zweiten Weltkriegs, den Kolonien, der Schiffspost im Ausland und den Deutschen Abstimmungsgebieten eine große Zahl von Gebieten, für die eigene Marken herausgegeben wurden. Und auch die jüngere deutsche Geschichte weist mit den Briefmarken der Besatzungszonen bis 1949, von zahlreichen Orten, die damals Briefmarken herausgaben, von Berlin und der DDR abgeschlossene Postgebiete aus.

Doch diese Vielfalt gab es nicht nur hier, gerade Mitte des 19. Jahrhunderts fühlten sich vor allem Könige und Fürsten auf der ganzen Erde angesprochen, sich auf Briefmarken ablichten zu lassen. Dass diese sich oft nur auf wenige Exemplare und auf einen kurzen Zeitraum beschränkten, macht diese Sammelgebiete zu einem teuren und die Suche zu einem selten von Erfolg gekrönten Spaß.

Helmut Reis stellte seine neuen Ergebnisse in inzwischen drei gebundenen Ausgaben vor, in denen er neben der Beschreibung des Ausgabelandes auch jeweils den Zeitraum der Herausgabe der Marken erfasste. Dazu versuchte er, zu jedem Postgebiet eine oder mehrere Marken zur Anschauung beizufügen. Hier war er recht erfolgreich. Dies konnte bei manchen Gebieten aber nicht gelingen angesichts der kaum noch vorhandenen Marken.