Burgheim
Helmut Meier will kein Überraschungsei sein

Freie Wähler starten Wahlkampf und stellen sich in Burgheim vor

10.02.2014 | Stand 02.12.2020, 23:06 Uhr

 

Burgheim (pm) Als Burgheims Bürgermeister Albin Kaufmann (FW) vor 18 Jahren erstmals in den Wahlkampf zog, wählte er als Symbol für sein kommunalpolitisches Schaffen einen überdimensionalen „Zwoaring“ (Zwei-Pfennig-Münze). Damit verband das Gemeindeoberhaupt Kompetenz mit solider Haushaltsführung. Albin Kaufmann kandidiert „nur“ noch für den Kreistag, Burgheim bekommt also einen neuen Bürgermeister. Für die Freien Wähler, Bürgerblock Burgheim kandidiert Helmut Meier und wählte einen ganz anderen symbolhaften Auftritt. Er zeigte im voll besetzten Schützenheim den rund 200 Zuhörern ein Überraschungsei, gerade das, was er nicht sein will.

Den ersten Ton zum Wahlkampfauftakt der Freien Wähler stimmte die „Castle Home Jazz Band“ mit ihrem Frontmann, Gemeinderat Johannes Hieber (SPD), der nicht mehr kandidiert, an. Klaus Rössler, der Vorsitzende der Freien Wähler, unterstrich, dass Bürgermeister Albin Kaufmann einen „wohlbestellten Hof“ übergeben werde. Klaus Rössler entschied sich vor 20 Jahren als Neubürger in Burgheim zu bleiben. Er sieht fünf Punkte, damit sich auch künftige Neubürger für Burgheim entscheiden. Das Ortsbild soll für Bewohner und Besucher ein angenehmes Gefühl schaffen, also städtebauliche Maßnahmen fortführen. Die Infrastruktur, von der Kinderkrippe über Gewerbebetriebe bis hin zu seniorengerechtem Wohnen, müsse stimmen. Freizeit und Lebensqualität in einem intakten Miteinander schaffe ein vielfältiges Vereinsleben. Ein Beispiel für Umwelt und Zukunft ist, dass Burgheim ein Vorreiter bei regenerativen Energien ist und 55 Prozent des Strombedarfs selbst erzeugt. Durch verantwortungsvolle Planung und Finanzierung hat Burgheim keine Lasten aus der Vergangenheit und kann in die Zukunft blicken. Die Pro-Kopf-Verschuldung liegt bei 165 Euro.

Ein Überraschungsei will Bürgermeisterkandidat Helmut Meier gerade nicht sein und präsentierte ein Exemplar davon seinem Publikum. Transparenz und Offenheit sind für Helmut Meier selbstverständlich. Der Gemeinderat soll die Interessen der Bürger und Wähler vertreten. Die Gruppe der Freien Wähler habe ihn vorbehaltlos angenommen und gemeinsam werde man für die Ziele und Wünsche mit Anstand und Respekt kämpfen.

Dies hat der fast 50-Jährige in 41 Jahren Sportlerleben immer so gehalten. Die Heimat liegt Helmut Meier besonders am Herzen. Er habe von der Gemeinschaft etwas erhalten und möchte auch etwas zurückgeben. Seine „Vision Burgheim“ bedeute eine lebenswerte Heimat, bei der man das vor der Haustür findet, was man zum Leben braucht. Dies erstrecke sich von der Kinderkrippe hin zum Arzt, über Geschäfte und Gewerbe sowie Kirche, Schule und Kultur. Ein herausragendes Beispiel sei die Gewerbeschau mit den Nachbargemeinden.

Helmut Meier will laut eigener Aussage Ziele setzen, sie klar definieren, sie realisieren und messen und dafür will er Mitstreiter finden. Nach dem Motto „zuerst fragen, dann handeln“, will Helmut Meier das Wohl der Heimat gestalten. Dazu gehöre auch eine Verwaltung mit durchgängiger Transparenz. Er wolle der Bürgermeister aller Bürger sein und dazu zählt die Unterstützung der Vereine wie beispielsweise die Feuerwehren. Wann das 34 Jahre alte Feuerwehrauto der Burgheimer Stützpunktfeuerwehr durch eine neues ersetzt wird, will er noch nicht versprechen. Schnelles Internet ist für Unternehmen ein wichtiger Standortfaktor. Durch attraktive Infrastruktur sollen Unternehmen nach Burgheim angelockt werden. Das Ganze müsse sich in einem finanzierbaren Rahmen bewegen, dazu helfe ihm seine berufliche Erfahrung als Leiter des Privatkundengeschäfts bei der Raiffeisenbank in Rain. Dem Burgheimer Bürger habe er damit die Furcht vor dem Überraschungsei genommen.

Landrat Roland Weigert unterstrich die Wichtigkeit Burgheims als drittgrößter Kreisumlagenzahler. Burgheim ist für ihn eine „alte Wirkungsstätte,“ er arbeitete in den 80er Jahren zwei Jahre bei der BayWa. In Burgheim sanierte der Landkreis in den letzten Jahren vor allem Straßen und Brücken und erzielte eine befriedigende Lösung für den Ortsteil Moos. Aktuell ist der Planungsprozess zur Gleichstromtrasse. Hier stelle sich die Notwendigkeit der Existenzfrage. Für die Energiewende sei sie nicht notwendig, zumal sie auch Braunkohlestrom transportieren soll. Der Neubau der Paul-Winter-Realschule werde zwar die Verschuldung des Landkreises erhöhen. Die Alternative, an drei Schulen dranzubauen, käme allerdings noch teurer. Die „Gelbe Tonne“ sei ein „absoluter Renner“. Die Leichtverpackungen hätten um 118 Prozent zugenommen. Teile der CSU stimmten auch dafür. Eine Gebührensenkung soll erst nach der Wahl kommen. Roland Weigert ermunterte die Burgheimer ihre einheimischen Kandidaten aus dem westlichen Landkreis gruppierungsübergreifend zu wählen, auch wenn das sein Vorsitzender „nicht gerne hört“.