Schrobenhausen
Helferkreis Asyl legt wieder los

Fahrdienste nach Neuburg und bessere Internetanbindung der Asylunterkünfte gefordert

02.12.2020 | Stand 06.12.2020, 3:33 Uhr
Das Containerdorf am Westrand der Stadt. −Foto: SZ

Schrobenhausen - Es war lange still um den Schrobenhausener Helferkreis Asyl, aber es gibt ihn noch. Jetzt kam es - wie die Stadt Schrobenhausen in einer Pressemitteilung erklärt, auf Initiative von Integrationsreferenten Joachim Siegl (Grüne) zu einem Online-Meeting, in dem einige Herausforderungen klar benannt wurden.

Zugeordnet ist der Helferkreis im Rathaus dem Jugendpfleger Benedikt Schmid, der auch für die Förderung des Ehrenamtes zuständig ist. "Dass er sich mit einem Teil seines Zeitbudgets um den Helferkreis kümmern kann, stimmt mich zuversichtlich", sagte Siegl. Gemeinsames Ziel der beiden sei es, den Kreis wieder zu einer Austausch- und Absprache-Plattform für alle zu machen, die sich um Geflüchtete kümmern. "Leider haben wir von der beachtlichen Zahl Engagierter aus der Anfangszeit unterwegs viele verloren", berichtete Siegl. Er vermutete als Grund, der Helferkreis sei "in den Dornröschenschlaf gefallen, als der Verein Offene Türen die Koordination nicht mehr ehrenamtlich leisten konnte". Dass Benedikt Schmid in seiner Berufslaufbahn schon Erfahrungen in der Arbeit mit Geflüchteten gemacht habe, sei sicherlich ein Vorteil. "Aber meine Aufgabe besteht in der Unterstützung der Ehrenamtlichen, nicht in der Flüchtlingsarbeit", stellte Schmid klar.

Dann ging es auch schon in die Themenarbeit. Aus Sicht der Asylsozialberater Andreas Weiß und Sebastian Zahn würde ein Fahrdienst nach Neuburg als wichtige Unterstützungsleistung benötigt. Wer nicht auf ein eigenes Auto zurückgreifen könne, habe ein Problem in die Hauptstadt des Landkreises zu kommen, und gerade für ihre Zielgruppe stelle der schlecht ausgebaute Personennahverkehr ein massives Problem dar, wenn sie etwa Termine bei Jobcenter oder in der Ausländerbehörde hätten.

Joachim Siegl berichtete von einem Antrag ans Landratsamt in Neuburg für eine bessere Versorgung der Unterkünfte mit Internet-Zugängen. "Für die Kinder in der Container-Siedlung und alle Erwachsenen, die Ausbildungen machen, ist das gerade in Corona-Zeiten absolut unverzichtbar", sagte er. Allerdings stimme ihn die erste Antwort bislang wenig hoffnungsvoll. Deshalb werde parallel bereits über Alternativen nachgedacht; womöglich könnten offenes, freies Wlan in der Innenstadt und an städtischen Gebäuden, wie sie in anderen Kommunen bereits realisiert sind, eine Lösung sein. Davon könnten gerade am Containerdorf auch die Bewohner der neuen Sozialwohnungen profitieren, hieß es in der Runde. Die Gruppe will solche Ideen in die verschiedenen Entscheidungsgremien weitertragen.

Im Jugendzentrum soll es baldmöglichst wieder eine Mädchengruppe geben, darauf verständigten sich Stadtjugendpfleger Schmid und Ina Wölfel vom Helferkreis, die vor einigen Jahren ein solches Projekt erfolgreich bereits initiiert hatte. Die Begegnung junger Frauen mit unterschiedlichem kulturellem Background sei für alle Beteiligten eine wichtige Erfahrung gewesen. Interessierte junge Frauen können sich im Jugendzentrum melden - derzeit aufgrund der Corona-Maßnahmen vorzugsweise per Mail an jugendzentrum@schrobenhausen.de.

Das nächste Treffen des Helferkreises findet am Dienstag, 12. Januar, um 18.30 Uhr, statt. Teilnehmen kann jeder interessierte Bürger. Um Anmeldung bei Benedikt Schmid unter Telefon (08252) 90-256 oder per Mail an benedikt.schmid@schrobenhausen.de wird gebeten.

SZ