"Helfer haben riesigen Eifer entwickelt"

11.09.2007 | Stand 03.12.2020, 6:30 Uhr

Helfer haben riesigen Eifer entwickelt

Dörndorf (EK) Endlich ist es so weit: Nach 23-monatiger Renovierungszeit laden Pfarrgemeinderat und Kirchenverwaltung Dörndorf am kommenden Sonntag zur Besichtigung des Pfarrstadels. Die Fertigstellung feiert die Pfarrgemeinde St. Sixtus mit Festgottesdienst und Pfarrstadelfest.

Eine seltene Einheit aus der jetzt restaurieren Scheune, Hof, Wirtschaftsgebäude und Obstgarten bildet der Dörndorfer Pfarrhof am Fuße der Pfarrkirche St. Sixtus. Zum ersten Mal wird das Pfarrhaus Dörndorf im Jahre 1602 in den Büchern erwähnt. Während des Dreißigjährigen Krieges brannten Höfe und Pfarrhäuser von Dörndorf und Bitz nieder. 80 Jahre später – 1708 – wurde das Pfarrhaus wieder aufgebaut. Seither wurden der Pfarrhof und die dazu gehörigen Gebäude mehrmals renoviert, saniert oder umgebaut.

Eine Inschrift an der Scheunentreppe aus dem Jahr 1887 ist nur eines der vielen Indizien hierfür. Hier hatte sich Leonhard Sillner verewigt, berichtet Pfarrgemeinderatsvorsitzender Sixtus Arnold. Gefunden wurde die Inschrift bei den eben abgeschlossenen Arbeiten. Seit dem Jahr 1980 wird die Pfarrei Dörndorf und ihre Filiale Bitz von Denkendorf aus mit betreut. Der Pfarrhof ist verwaist.

Mit der Renovierung der einsturzgefährdeten Scheune musste Arnold zufolge begonnen werden, um Fördermittel für die noch geplante Renovierung des Pfarrhauses zu erhalten. Denn die Denkmalbehörde erklärte das gesamte Ensemble für erhaltenswert, und der Stadel hatte die Renovierung am nötigsten. Der schneereiche Winter 2005/2006 wäre laut Architekt Michael Hajek dem Stadeldach und somit dem gesamten Gebäude sicher zum Verhängnis geworden.

Über 2000 Arbeitsstunden haben die Dörndorfer bei der Renovierung des Stadels ehrenamtlich geleistet. Sichtlich stolz erklärt Arnold, es wären immer Helfer gekommen, wenn nötig.

Von Hand verputzt

Alleine bei den Verputzarbeiten, die allesamt in Handarbeit erfolgten, verbrauchten er und seine Helfer über 200 Säcke Innen- und Außenputz. Und noch eine imposante Zahl: Über 70 Tonnen Material waren Architekt Michael Hajek zufolge alleine vom Legschieferdach abgetragen worden.

Insgesamt habe die Renovierung rund 220 000 Euro gekostet, so Hajek. An Zuschüssen zugesagt waren rund 198 000 Euro. Bereits eingegangen an Spenden und Zuschüssen seien rund 168 000 Euro. Hauptzuschussgeber ist Hajek zufolge die Diözese Eichstätt. Außerdem wären Gelder vom Landesamt für Denkmalpflege, dem Juradachprogramm des Landkreises Eichstätt, der Gemeinde Denkendorf und vieler privater Gönner und natürlich von Firmen geflossen.

Äußerst positiv merkte Hajek den Einsatz und Enthusiasmus der Helfer an. "Die Dörndorfer haben riesigen Eifer entwickelt", so Hajek weiter. Ohne deren steten und konsequenten Einsatz wäre die Renovierung in dieser Form nicht möglich gewesen. Jetzt gelte es, die Scheune mit Leben zu füllen.

Nun, so Sixtus Arnold, brauche der Arbeitstrupp jedoch erst eine Schaffenspause. Danach könne über die Arbeiten am Pfarrhaus nachgedacht werden.

Über die Nutzung des Pfarrstadels wird sich die Pfarrei Arnold zufolge nach den Einweihungsfeierlichkeiten Gedanken machen. Auf jeden Fall könne das Gebäude für diverse kirchliche Feste oder Vereinsfeierlichkeiten genutzt werden.