Lenting
Helfer finden abgestürzten Hund eines Lentingers

Bergdrama mit Happy-End: Timmi lebt

07.06.2020 | Stand 02.12.2020, 11:13 Uhr
Gerettet: Christopher Lührs erreichte als Erster das Plateau auf einem Berg bei Kochel am See, auf dem der Hund von Helmuth Wiesmeth tagelang festsaß. Das Tier scheint den Sturz ohne größere Blessuren überstanden zu haben. −Foto: DK

Lenting - Glückliches Ende eines Tierdramas: Der in den oberbayerischen Bergen abgestürzte Hund von Helmut Wiesmeth aus Lenting ist am Samstag nach drei Tagen lebend gefunden und gerettet worden.

"Er hat nur leichte Blessuren erlitten", berichtete der Rentner am Sonntagabend. Der Mischlingsrüde Timmi war - wie berichtet - am Mittwoch bei einer Wandertour nahe Kochel am See (Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen) plötzlich an einer steilen Stelle in die Tiefe gefallen.

Nach dem Bericht über den Vorfall am Samstag im DONAUKURIER fuhr die aus Ingolstadt stammende Tierschützerin Joana Hoffmann aus Mittenwald am Samstag mit ihrer Freundin Brigitte Knilling aus Garmisch-Partenkirchen und dem Münchner Christopher Lührs nach Kochel, informierte Wiesmeth. Lührs war den beiden Frauen bekannt, weil er 2019 schon einmal einen Hund aus Bergnot gerettet hatte. "Der 30-Jährige war sofort wieder bereit mitzuhelfen", sagte Wiesmeth.

Auch der 76-jährige Lentinger sowie mehrere Mitglieder der Bergwacht aus Kochel suchten am Samstag auf der Sonnenspitz nach dem Vierbeiner. An der Unglücksstelle seilte sich Christopher Lührs in den Graben ab. "Nach wenigen Minuten fand er Timmi auf einem nicht einsehbaren Plateau", erzählte Wiesmeth am Sonntag. Der Bergwachtler Uli Rappolder stieg ebenfalls hinab und zog das Tier mit der Leine nach oben.

Die Freude beim Hundebesitzer und bei den Helfern war riesengroß, als sie den sechsjährigen Mischlingshund erblickten. Wiesmeth: "Sofort trank Timmi übermäßig viel Wasser, denn er hatte großen Durst. " Noch am Samstagabend fuhr Helmut Wiesmeth mit seinem geliebten Hund nach Lenting zurück.

Am Mittwoch hatte sich der 76-Jährige mit einem Bergkameraden beim Abstieg unterhalb des Grasecks in Richtung Geißalm befunden, als Timmi in einen Bachgraben stürzte. Der Hund sei grundsätzlich bergerfahren, berichtete Wiesmeth am Telefon. Er geht davon aus, dass irgendetwas Timmi erschreckt habe, denn plötzlich war er weg.

Noch bis in den Mittwochabend hinein suchte der Lentinger nach seinem Hund. Unterstützung bekam er von einigen Kochler Bergwacht-Mitgliedern. Aus privater Initiative wurde eine Drohne zur Verfügung gestellt, mit der der Graben abgesucht wurde. Heute weiß man, dass sich Timmi dort auch befand. "Warum wir ihn nicht gesehen haben, bleibt ein Rätsel", sagte Wiesmeth.

DK