Ingolstadt
Helfende Hände für Eltern

"Wellcome" unterstützt junge Mütter und Väter inzwischen seit einem Jahr bei der Betreuung ihrer Kinder

02.12.2013 | Stand 02.12.2020, 23:21 Uhr

Entlastung im Alltag: Die „Wellcome“-Helferin Marion Storck (r.) unterstützt Sabine Wurzer (l.) bei der Betreuung ihrer drei Kinder. Das Hilfsprojekt koordiniert Jutta Krause-Wegmann (2. v. l. - Foto: Kienle

Ingolstadt (DK) Eigentlich war Sabine Wurzer nach der Geburt ihrer Tochter Melia vor zehn Monaten auf der Suche nach einer Unterstützung im Haushalt: „Ich brauchte dringend zwei helfende Hände“, berichtet die 33-Jährige.

Sie wohnt mit ihrer Familie seit zwei Jahren in Ingolstadt. Ihr Mann sei beruflich viel unterwegs, und sie hätten in Ingolstadt keine nahen Verwandten, die bei der Betreuung ihrer drei kleinen Mädchen ab und zu einspringen könnten. Mit zwei Kleinkindern und einem Neugeborenen war der Alltag für die junge Frau nicht mehr so leicht zu bewältigen.

Eine Haushaltshilfe bekam die Familie aber nicht vermittelt: „Eine Unterstützung gibt es nur, wenn das betreuende Elternteil erkrankt“, erzählt Wurzer. Zufällig erfuhr sie von „Wellcome“. Das Angebot ist seit einem Jahr dem Ingolstädter Verein „Frauen beraten“ angegliedert. „Wir vermitteln den frischgebackenen Eltern Hilfe für die Kinderbetreuung für fünf Euro in der Stunde“, erzählt Jutta Krause-Wegmann, Koordinatorin von „Wellcome“ in Ingolstadt. Die bundesweit tätige Organisation arbeitet mit Ehrenamtlichen zusammen. „Für unseren Standort in Ingolstadt haben wir zehn gute Engel, die einer Familie helfen“, erklärt Krause-Wegmann.

Eine von ihnen ist Marion Storck. Sie unterstützt die Familie Wurzer seit zehn Monaten wöchentlich für etwa drei Stunden. „Am Anfang hatte ich Bedenken, ein Störfaktor zu sein“, erinnert sie sich. Die Zweifel zerstreuten sich schnell: „Die Familie war von Anfang an sehr offen.“ Sabine Wurzer ist ebenfalls begeistert: „Die Kinder haben Marion sofort geliebt.“ In der Zeit, in der die 53-Jährige mit den Kleinen spielt, bringt sie ihren Haushalt auf Vordermann, geht einkaufen oder nutzt die Verschnaufpause für sich. In knapp zwei Monaten kann die 33-Jährige die Betreuung über „Wellcome“ allerdings nicht mehr in Anspruch nehmen. „Mit dem Angebot unterstützen wir Eltern während des ersten Lebensjahres der Kinder“, erklärt Krause-Wegmann. Zwar findet es Sabine Wurzer schade, bald auf die Hilfe verzichten zu müssen, aber: „Meine Töchter sind dann auch alle etwas älter, und die Betreuung wird einfacher.“

Marion Storck kann sich danach nahtlos weiter engagieren: „Wir haben bereits neue Elternanfragen“, berichtet Krause-Wegmann. Sie freut sich über den großen Anklang des Angebots und hofft, noch weitere Mitstreiter zu gewinnen, die das ehrenamtliche Team verstärken.