Helden am Herd

Kommentar

03.01.2018 | Stand 02.12.2020, 17:00 Uhr

Es tut sich was in Deutschlands Küchen: Vier Prozent mehr Menschen als vor einem Jahr geben an, täglich oder fast täglich daheim zu kochen, 43 Prozent. Das ist doch einmal eine gute Nachricht. Zwei bis dreimal die Woche kochen weitere 38 Prozent - macht zusammen stolze 81 Prozent.

Vier Fünftel aller Deutschen stehen demnach in schöner Regelmäßigkeit am Herd. Was sie dort zustande bringen, ist eine andere Frage. Der gute Wille ist jedenfalls flächendeckend erkennbar.

Menschen, für die das Glas immer nur halb leer ist, werden sich aus dem gestern vorgelegten Ernährungsreport natürlich ganz andere Erkenntnisse picken: Jedes siebte Kind hat Übergewicht, die Bundesbürger essen zu viel Fleisch und Wurst. Da müsste sich natürlich etwas ändern, aber den Untergang des Abendlands muss man deswegen nicht besingen. Wir sind weit entfernt von US-amerikanischen Verhältnissen, bei denen sich die Gesellschaft in Supersportler und Fettleibige aufzuspalten droht.

Dass die Deutschen ab und zu gerne Fast Food essen, sei ihnen einfach vergönnt in einer Arbeitswelt, in der es oft einfach mal schnell gehen muss und abends alle müde sind. Schmeckt ja auch gut. Und am nächsten Tag wird wieder richtig gekocht.