Roth
Heiter und besinnlich

Marianne Sägebrecht beschäftigt sich mit dem Tod: "Sterbelieder für das Leben"

26.11.2013 | Stand 02.12.2020, 23:23 Uhr

Würdevoll und angemessen mit dem Tod beschäftigt sich Marianne Sägebrecht. - Foto: Tschapka

Roth (tis) „Sterbelieder für das Leben“ hat die Schauspielerin Marianne Sägebrecht in der Rother Kulturfabrik vorgetragen – passenderweise wählte sie für ihren musikalischen und literarischen Vortrag den Totensonntag. Der Totensonntag gilt als ein Gedenktag für die Verstorbenen und wird in Deutschland und der Schweiz begangen.

Klingt also nicht wirklich nach einem besonders fröhlichen Tag, und dementsprechend lag zunächst eine eher gespannte und feierliche Ruhe über Publikum und Bühne, auf der neben Marianne Sägebrecht, die an einem Tisch vor einer großen Kerze saß, noch der Multiinstrumentalist Josef Brustmann sowie der Saxofonist und Klarinettist Andreas Arnold Platz nahmen. Und so sangen und sprachen Sägebrecht und Brustmann Gedichte und Lieder unter anderen von Josef von Eichendorff, Robert Gernhardt, Rainer Maria Rilke, Hermann Hesse, Georg Trakl oder auch eher für lustige Werke bekannte Künstler wie Joachim Ringelnatz. Darüber hinaus rezitierte Sägebrecht auch Gedichte von ihrem Klavier, Zither, Gitarre und Mundharmonika beherrschendem Begleiter Josef Brustmann, wie das Gedicht „Nachtfrost“.

Wer befürchtete, es würde an diesem Totensonntag angesichts des wenig einladenden Themas „Sterben“ eine kalte, morbide Stimmung in der Kufa herrschen, der irrte sich, vielmehr machte sich schnell eine besinnlich-heitere Atmosphäre breit, in der man sich durchaus angemessen und würdevoll mit dem Tod auseinandersetzen konnte.