Heiße Tennisspiele das beste Mittel gegen kühle Temperaturen

07.06.2006 | Stand 03.12.2020, 7:50 Uhr

Greding (mbf) Fein säuberlich aneinandergereiht liegt da Päckchen für Päckchen: T-Shirt, Schirmmütze, Zeitschrift, Schlüsselanhänger, Gummibärchen, Traubenzucker. Doch was verbirgt sich hinter dieser seltsamen Mischung: Wundertüte? Geschenkpaket? Reiseproviant? Nein, völlig daneben. Es ist das Starterset beim achten Gredinger Jugendranglistenturnier für jeden Teilnehmer. Und egal ob als Andenken, Sonnenschutz, Zeitvertreib, Glücksbringer oder Energiespender · die kleinen Präsente des TC Grün-Weiß Greding fanden bei den jungen Tennisspielern an den drei Pfingsttagen beste Verwendung. Doch die Organisatoren hatten bei ihrer Geschenkauswahl etwas ganz Wichtiges vergessen: die Wetterkapriolen des Frühsommers 2006. Denn ein Taschenofen oder eine Wärmedecke im Starterset wären wohl der Renner gewesen. Denn kalt und ungemütlich waren die Temperaturen am Wochenende allemal. Einzig als Peter von Pierer, der Vizepräsident des bayerischen Tennisverbands, den Gredingern am Samstagmittag einen Besuch abstattete · da blitzte kurz die Sonne hervor. Sonst war es aber durchwegs frostig kalt. Die Aktiven machten aber das Beste daraus und erwärmten sich und die Zuschauer mit richtig heißen Tennisspielen.

Nebenbei sorgten die Tennistalente auch noch für einen Turnierrekord: 148 Teilnehmer aus Bayern, Baden-Württemberg und Hessen · die Anlage des TC Grün-Weiß war an den drei Tagen komplett ausgelastet und zwang sogar zu Frühsport und Auswärtsspielen: Schon um 8.30 Uhr flogen die ersten Bälle, daneben waren die Plätze auf der benachbarten Anlage des TC Altmühltal Kinding den ganzen Tag über ausgebucht. Am Sonntagvormittag war dann sogar noch Hallentennis angesagt: Wegen der Regenschauer wurde unter dem Dach in Weinsfeld und Hilpoltstein gespielt. Und bei so manchem Spiel verzog es die Kälte wie im Flug, denn spätestens ab dem Viertelfinale war so richtig Feuer auf den Plätzen.

Eher in die Kategorie kleines Flämmchen fiel dagegen die Leistung der 20 Gredinger Jugendspieler. Abgesehen von Alexander Batz, Lizzy Ehrl, Thomas Ochsenkühn und Franz Netter, die jeweils ihre Auftaktspiele gewannen, zahlte der TC-Nachwuchs Lehrgeld. Etwas besser erging es den Vertretern aus den Nachbarvereinen: Lisa Noderer vom TC Rot-Weiß Hilpoltstein erreichte sogar das Endspiel in der Altersklasse U 12 und belegte letztlich den zweiten Platz. Begeisternd war auch der Auftritt von Celine Meier vom TSV Altenfurt, die mit ihren erst 13 Jahren in der Altersklasse U 16 angetreten war und sich prompt den Turniersieg sicherte.

Tempotennis der Extraklasse sahen die Zuschauer im Endspiel der Altersklasse U 18 männlich zwischen Till Guttenberger (TC Amberg) und Dominik Altendorf (TB Erlangen). Roland Perekinczuk, beim TC Rot-Weiß Eichstätt schon ein fester Bestandteil der ersten Herrenmannschaft, war derweil nicht nur schon zum siebten Mal in Greding am Start, sondern dominierte erneut die älteste Nachwuchsklasse. Kilometergeld für ihre Laufleistungen verdiente sich Leonie Mandelkow (TB Erlangen). Sie absolvierte einige Marathonspiele, die an die körperlichen Grenzen gingen. Doch mit ihrem starken Willen schaltete sie schließlich die in der Setzliste an Position eins bis drei stehenden Konkurrentinnen allesamt aus.

Doch abgesehen von den harten Auf- und Grundschlägen · ein Aspekt war beim Gredinger Ranglistenturnier mehr als wohltuend: das harmonische Klima. Drei Tage lang verlief das Turnier problemlos und in entspannter Atmosphäre. Fairplay stand stets im Vordergrund. Vorreiter natürlich: der TC-Vorsitzende Gert Sorgatz, der von Markus Reinhard bei der Turnierleitung unterstützt wurde. Mit der nötigen Ruhe und Gelassenheit brachte Sorgatz das Mammutturnier mit seinem großen Helferstab perfekt über die Bühne. "Es war ein tolles Turnier, wir haben uns sehr wohl gefühlt", so der Tenor beim Abschied nach den drei langen Turniertagen. Nachwuchs männlich: Roland Perekinczuk (TC Eichstätt) - Julian Messingschlager (TSV Altenfurt) 6:3, 6:1.

Nachwuchs weiblich: Leonie Mandelkow (TB Erlangen) - Vanessa Frychel (Tennis 65 Eschborn) 6:4, 6:0.

U 16 männlich: Till Guttenberger (TC Amberg) - Dominik Altendorfer (TB Erlangen) 6:2, 4:6, 3:6.

U 16 weiblich: Celine Maier (TSV Altenfurt) - Franziska Dötterböck (DRC Ingolstadt) 6:3, 7:6.

U 14 männlich: Robert Lamprecht (DRC Ingolstadt) - Maximilian Marterer (TV Fürth) 6:3, 6:0.

U 14 weiblich: Sabrina Pieger (TV Fürth) - Viktoria Wenzel (1. FC Nürnberg) 5:7, 6:2, 6:3.

U 12 männlich: Thomas Papst (TTC Füssen) - Christopher Herold (TV Fürth) 6:4, 4:6, 7:6.

U 12 weiblich: Nicola Sturber (DRC Ingolstadt) - Lisa Noderer (TC Rot-Weiß Hilpoltstein) 6:2, 6:1.

U 10 männlich: 1. Christian Döbler (ESV Treuchtlingen), 2. Yannick Hupp (TSV Fischbach).

U 10 weiblich: 1. Simone Dirsch (DRC Ingolstadt), 2. Julia Nowack (1. FC Nürnberg).