Thalmässing (HK) Das klassische Jazzquintett um den Hilpoltsteiner Trompeter Andreas Förschl ist am Samstagabend im Bunker zu Gast gewesen. 2012 hat Förschl sein Quartett um den Saxofonisten Thomas Kiefer, der seine Qualitäten unter anderem auch auf der Blockflöte zeigt, erweitert.
Damit hat er seinen Wunsch nach einer klassischen Jazzbesetzung aus Trompete und Saxofon verwirklicht. Begleitet werden die beiden Bläser von einer Rhythmusgruppe, die keine Wünsche offen lässt.
Bereits im ersten Stück von Werner Hauser zeigte Andreas Förschl seine Soloqualität und erhielt ersten Applaus. Der Trompeter kommt aus einer klassischen Musikerfamilie. Sein Bruder Sebastian Förschl spielt beispielsweise bei den Münchner Philharmonikern. So ist es nicht verwunderlich, dass Andreas Förschl viele Stücke selbst komponiert. Gerne nimmt er auch die Eigenkreationen seines Pianisten Werner Hauser ins Programm. Mit den Stücken des ehemaligen Pianisten Christoph Hofbeck, der zurzeit im Ausland ist, verfügt die Band über ein unglaubliches Repertoire. Etwa 80 Prozent der Stücke stammen aus eigener Feder.
Dabei sind die Kompositionen so abgestimmt, dass jedes Instrument seine Geltung entfalten kann. Die beeindruckenden Soloeinlagen wechseln nicht nur zwischen Trompete und Tenorsaxofon. Oft überlassen sie die Bühne dem Klavier oder dem Kontrabass. Dieser wird von Monika Herwanger gespielt und rückt immer wieder in den Mittelpunkt. Wird es dann mal etwas wilder, darf auch der Schlagzeuger Klaus Bleis den treibenden Part übernehmen.
Die Musiker um Andreas Förschl sind meist im modernen Jazz der 60er Jahre unterwegs. Aber die Band ist breit aufgestellt. Das Programm reicht von Swing und Bop bis Cool Jazz, von Bossa Nova über die ein oder andere eingestreute Ballade hin zu Latin, um schließlich bei modalen Werken zu landen. Dies verleiht der Band einen ganz individuellen musikalischen Ausdruck. Die Musiker überzeugten auch ohne komplizierte Wechsel zwischen den Akkorden.
Am Ende sorgte aber vor allem der Stepptänzer Klaus Bleis für den besonderen Moment. Der professionelle Stepper ist auf internationalen Bühnen zu Hause und zeigt sein Programm rund um den Globus, von Helsinki bis New York. Wenn er sein Schlagzeug verlässt und eine heiße Sohle auf das Parkett legt, wird sogar der müdeste Besucher hellwach. Das Quintett überraschte mit einem facettenreichen Programm und sorgte, vor allem durch den unvergleichlichen Stepptanz von Klaus Bleis, für Begeisterung.
