Beilngries
Heiße Passion für PS-starke Maschinen

Magdalena Huber aus Beilngries ist als Grid-Girl im Profi-Motorradsport europaweit im Einsatz

16.05.2014 | Stand 02.12.2020, 22:41 Uhr

Große Leidenschaft für PS-starke Maschinen: Magdalena Huber ist als Grid-Girl europaweit bei Motorradrennen im Einsatz. - Foto: privat

Beilngries (ehm) Freunden des Profi-Motorradsportes könnte ihr Gesicht bekannt vorkommen. Magdalena Huber aus Beilngries ist regelmäßig als Grid-Girl – wie die Hostessen in dieser Branche genannt werden – unterwegs. In dieser Woche ging es für die 20-Jährige nach Le Mans.

Als Grid-Girl gehört Magdalena Huber zum Streckenpersonal im Motorsport. Sie hat vor allem eine Aufgabe: gut auszusehen. Diese jungen Damen werfen sich als schmucke Bereicherung für die Maschinen des jeweiligen Rennstalles in Pose. Die Beilngrieserin ist seit zwei Jahren in der Formel-1-Welt der Motorräder, der sogenannten MotoGP, unterwegs, vor allem in der dritten Klasse. Seit diesem Jahr gehört sie fest zum Team. In ihrer Funktion als Grid-Girl ist sie europaweit aktiv. „Leider bleibt nicht so viel Zeit. Schließlich muss ich ja auch noch arbeiten“, erzählt die Rennsportbegeisterte vor der Abfahrt nach Le Mans.

Ursprünglich hatte Magdalena Huber eine Lehre zur Steuerfachangestellten absolviert. „Aber das war nichts für mich. Ich brauche was mit mehr Action“, meint sie dazu. Im vergangenen Jahr stieg sie in den elterlichen Betrieb ein. In dem Fachgeschäft für Zweiräder ist sie vor allem für Verkauf und Bürowesen zuständig. Die Passion für schwere Maschinen war ihr damit sozusagen in die Wiege gelegt.

„Schon mit fünf Jahren hat sie erste Erfahrungen mit einem kleinen Motorrad in Omas Garten gemacht“, erinnert sich Vater Karlheinz an den Beginn ihrer Leidenschaft für heiße Öfen. „Je älter man wird, desto größer werden die Maschinen“, sagt Magdalena. Feuer gefangen habe sie damals schon. Schon mit sieben Jahren fuhr sie beim Motorsportclub Berching in der Sandgrube der Firma Geiger in Pollanten Motocrossrennen.

Mit 15 Jahren hatte die Jugendliche eine wertvolle Aufgabe: als Gegengewicht. Bei Seitenwagenrennen mit Papa Karlheinz – in nationalen sowie internationalen Rennen – saß sie im Beiwagen des Gespannes und sorgte für den nötigen fahrtechnischen und aerodynamischen Ausgleich.

Der Zufall wollte es so, dass Magdalena einmal gefragt wurde, als sie zusammen mit Vater Karlheinz bei einem Rennen zuschaute, ob sie bereit wäre, als Hostess bei Rennen zu arbeiten. „Als ich darauf angesprochen wurde, habe ich sofort zugesagt“, erzählt sie. Dann kam der Anruf: „Alles klar, komm vorbei!“

Das war Mitte 2012. Damit begann ihr Einstieg ins „Modelbusiness“, selbst wenn es zunächst nur zwei Auslandstermine waren. Im darauf folgenden Jahr war die Hostess schon öfter eingespannt, und seit heuer ist sie regelmäßiges Mitglied des Kaders. Gefragt nach besonderen Erlebnissen kann Magdalena Huber gar keine konkrete Antwort geben. Zuviel hat sie erlebt und an Eindrücken bekommen.

„Wenn man da bei einem Rennen in der VIP-Loge sitzt, oder in der Box ist, lernt man unglaublich viele Menschen kennen. Das ist toll. Und mit der Zeit hat sich auch mit dem Team ein super Zusammenhalt ergeben“, schwärmt das Grid-Girl. „Von Weltmeister Stefan Bradl zum Beispiel kenn’ ich die ganze Familie, da waren wir auch mal zum Essen zusammengesessen, dann redet man und freut sich, wenn man sich beim nächsten Mal trifft. Das ist fast wie in einer Familie. Wir tauschen uns per E-Mail aus. Das ist auch mit anderen prominenten Fahrern so“, schildert sie den lockeren Umgangston in der Motorradszene.

Valencia und San Marino stehen für Magdalena Huber in diesem Jahr auf dem Programm. Ein Einsatz in Katar war für sie der absolute Höhepunkt als Grid-Girl, „weil das eine ganz andere Welt ist“. Am Mittwoch fuhr sie nun zum Grand Prix nach Le Mans. An diesem Sonntag ist Abfahrt und am Montagvormittag will sie wieder daheim im Altmühltal sein. „Manchmal treffen wir uns am Flughafen, manchmal machen wir Fahrgemeinschaften zum Airport. Oder wie jetzt nach Le Mans, da kann ich mit Monteuren mitfahren. Und manchmal fliege ich auch alleine“, erläutert die weit gereiste Beilngrieserin zu ihrem außergewöhnliches Leben.