Ingolstadt (smr) Sie hat Ja gesagt. Sie konnte gar nicht anders. "Das war so überwältigend – nach elf Jahren", sagt Sonja Behrendt über diesen Heiratsantrag, der momentan eine gewisse öffentliche Aufmerksamkeit erregt.
Es handelt sich um ein leicht abgewandeltes Gedicht von Annegret Kronenberg auf einem großen Transparent, das aus den Toilettenfenstern des Scheiner-Gymnasiums hängt. Direkt gegenüber, in einer Stadtmauerwohnung, leben Sonja Behrendt und ihr künftiger Mann Stefan Motzet mit ihren beiden Kindern, acht und fünf Jahre alt. "Ich schau’ mir das Plakat jeden Tag mindestens zehn Mal an, aus dem Küchenfenster", meint die angehende Braut.
Für Scheiner-Hausmeister Winni Werthner war es keine Frage, in diesem besonderen Fall seine Hilfe und Mitarbeit anzubieten, zumal Motzet früher einmal Schüler an dem Gymnasium war. Die Weisheit und Reife seien halt erst jetzt gekommen, begründet der Ingolstädter seinen späten Entschluss. "Ich musste erst alles auf Herz und Nieren prüfen."
Heiraten wollen die beiden, wenn es wärmer wird, im Mai oder Juni. So lange können sie jetzt auch noch abwarten – nach elf Jahren des Zusammenseins. "Ich hätte übrigens auch schon früher Ja gesagt", meint Monika Behrendt.
