Riedenburg (DK) Zum zweiten Mal in Folge richtet der TV Riedenburg morgen die Niederbayerischen Karatemeisterschaften aus. In der Turnhalle der Staatlichen Realschule werden 150 Sportler in den Disziplinen Kata und Kumite um Pokale und die Qualifikation für die Bayerische Meisterschaft kämpfen.
Sie sind vollkommen in Weiß gekleidet, allein die Gürtel stechen hervor. Die Farbe – ein Indiz für den Grad und das damit verbundene Niveau des Sportlers. Am Samstag wird auf drei Kampfflächen in der Turnhalle der Staatlichen Realschule in Riedenburg ein ganzes Heer an Karateka sein Können zeigen und um Titel kämpfen. Zum zweiten Mal in Folge richtet der TV Riedenburg die Niederbayerischen Bezirksmeisterschaften aus – eine große Ehre für den Turnverein. Organisator und Abteilungsleiter Oliver Riess sieht die Entscheidung des Bayerischen Karatebunds als große Ehre und Bestätigung für die gute Arbeit, die er mit seinem Helferteam im vergangenen Februar geleistet hat.
Im Vergleich dazu wird die Zahl der Teilnehmer sogar noch etwas ansteigen. Riess schätzt, dass 150 Sportler von elf verschiedenen Vereinen an rund 200 Wettkämpfen teilnehmen. Dabei geht es um Pokale in zwei Disziplinen: Kata (ab 8. Kyu) und Kumite (ab 7. Kyu). Bei der Kata handelt es sich um einen Scheinkampf gegen einen imaginären Gegner. Kumite beschreibt den kontaktlosen Kampf zweier Gegner. Kämpfer der Altersklassen Kinder, Schüler, Junioren, Jugend, Leistungsklasse und Masterklasse zeigen ihr Können, bei jeder Altersklasse gibt es unterschiedliche Gewichtsklassen im Kumite.
Riess, Träger des 5. Dan Karate und 2. Dan Kobudo, hat zusammen mit seinem Organisationsteam seit August die Vorbereitungen getroffen. Am Wochenende werden 25 Helfer im Einsatz sein. „Die Meisterschaften sind auch Werbung für unseren Verein“, sagt der 40-Jährige. Riess hofft, dass die zweiten Niederbayerischen Karatemeisterschaften in der Dreiburgenstadt ein weiterer Schritt sind, seinen Traum zu erfüllen. Er möchte irgendwann die Bayerischen Karatemeisterschaften in die Dreiburgenstadt holen.
Riedenburgs größtes Aushängeschild bei den Nachwuchssportlern ist Andreas Fischbein. Für den 14-Jährigen geht es am Samstag vor allem um eine erfolgreiche Titelverteidigung: Er holte im vergangenen Jahr in Riedenburg Gold im Kumite und Silber in der Kata, 2013 wurde er Bayerischer Meister, 2014 nahm er zum dritten Mal in Folge an den Deutschen Meisterschaften teil. Die Sportler benötigen einen Platz unter den ersten vier Rängen, um sich für die Bayerischen Meisterschaften zu qualifizieren.
Das ist auch das oberste Ziel für die Schwestern Jule und Anna Krammel aus Laimerstadt. Die 11-jährige Jule und die 14-jährige Anna haben genauso wie die 15-jährige Denise Wittmann jeweils dreimal an Niederbayerischen Meisterschaften teilgenommen. „Sie sind quasi alte Hasen“, sagt Riess, „sie haben alle bereits Wettkampferfahrung.“ Doch nicht nur dieses Quartett will vor eigener Kulisse etwas reißen. „Es nehmen alleine 20 Sportler aus Riedenburg und Laimerstadt teil“, erklärt der Cheforganisator. „Die meisten haben zwar noch keine Turniererfahrung, aber sie haben alle super trainiert in den vergangenen Wochen.“
Er freue sich auf alle Wettbewerbe. „Wir sind stolz, dass wir so viele junge Leute haben, die an Wettkämpfen teilnehmen wollen. Das ist nicht selbstverständlich.“ Es ist vor allem eine Bestätigung der beeindruckenden Jugendarbeit, die Riess zusammen mit seinen Trainerkollegen Markus Linz, Teresa Lechner und Matthias Kornprobst leistet.
Die Sportler treffen sich morgen bereits um 8 Uhr zum Wiegen und zur Passkontrolle. Nach der Begrüßung um 9 Uhr beginnen die Wettkämpfe. Die Siegerehrungen erfolgen jeweils gleich im Anschluss. Wolfgang Weigert, Präsident des Bayerischen und Deutschen Karateverbandes, wird unter anderem als Kampfrichter fungieren, auch Landtagsabgeordneter Martin Neumeyer, Riedenburgs Bürgermeister Siegfried Lösch und Vereinspräsident Hans Wittmann werden anwesend sein.
Riess hofft vor allem auf eine Sportveranstaltung ohne Verletzungen. „Ich bin stolz und glücklich, dass wir die Meisterschaften hier ein zweites Mal austragen werden.“ Und er hofft auf erfolgreiche Wettkämpfe für seine Karateka. „Es ist schließlich ein Heimspiel für uns.“
