Pfaffenhofen
Heimfahrt zum halben Preis

JU schlägt 50-50-Taxi für junge Landkreisbürger vor, um Discounfälle zu vermeiden

19.02.2014 | Stand 02.12.2020, 23:03 Uhr

Pfaffenhofen (PK) Viele junge Menschen im Landkreis haben jedes Wochenende ein Problem: Wie komme ich von der Disco nach Hause? Das Taxi ist zu teuer und die Eltern will man nicht aus dem Bett klingeln. Die Jugendorganisation der CSU, die Junge Union (JU), hat nun eine Idee: das 50-50-Taxi.

Die JU möchte damit die Mobilität junger Menschen im Landkreis erhöhen. Für sie würde eine Fahrt innerhalb des Landkreises mit dem Taxi nur noch die Hälfte kosten. Die andere Hälfte würde vom Landkreis beziehungsweise dem Kreisjugendring und Sponsoren übernommen werden. „Mit diesem Modell könnten junge Menschen sicher von A nach B kommen, wenn sie kein Auto benutzen können“, erklärt Christian Moser, der Kreisvorsitzende der JU. „Der ländliche Raum bliebe für junge Menschen damit attraktiv.“

Zudem trage ein 50-50-Taxi zur Verkehrssicherheit bei. „Immer wieder kommt es zu tödlichen Unfällen mit jungen Fahrern, die betrunken am Steuer sitzen“, sagt Moser. Die Trunkenheitsfahrt geschehe dabei vor allem, weil die jungen Leute anders oft nicht nach Hause kommen würden. Erfahrungen zeigten, dass solche Unfälle durch ein derartiges Modell zurückgingen.

Das 50-50-Taxi ist nämlich keine Neuerfindung. Das Projekt gibt es bereits bayerischen Landkreisen wie Schwandorf, Neustadt an der Waldnaab, Donau-Ries und Lichtenfels. Die Reaktionen auf ein mögliches 50-50-Taxi in Pfaffenhofen seien dem Kreisvorsitzenden zufolge überwiegend positiv, vor allem bei der Zielgruppe dieses Modells. „Natürlich gab es kritische Fragen, auch innerhalb der CSU, vor allem was die Finanzierung des Projekts betrifft“, sagt Moser. „Aber hier müssen wir einfach Aufklärungsarbeit leisten.“ Schließlich habe sich die CSU entschlossen, das Thema in das Kreistagswahlprogramm aufzunehmen.

In welchem Alter die Taxis genutzt werden dürfen, hängt von der Nachfrage und den finanziellen Mitteln ab. In Lichtenfels ist die Altersspanne 16 bis 27, in Schwandorf zwischen 14 und 21. „Finanzierbar wäre es. Der Landkreis Schwandorf schießt jährlich einen Sockelbetrag zwischen 10 000 und 20 000 Euro zu. Wenn man bedenkt, wie hoch manch andere Summen im Kreishaushalt sind, wäre dieses Projekt absolut verhältnismäßig“, sagt Moser.

Wichtig sei es der Jugendorganisation, dass bestehende Angebote wie der Rufbus in der Stadt Pfaffenhofen nicht ersetzt werden sollen. „Das hat mit dem 50-50-Taxi nichts zu tun“, sagt Moser. „Wir würden dieses Angebot ergänzen, denn von Pfaffenhofen nach Wolnzach oder von Rohrbach nach Geisenfeld kommt man halt am Wochenende als junger Mensch ohne eigenes Auto nur sehr schwer.“