Heimatpfleger beraten Planer

15.10.2006 | Stand 03.12.2020, 7:27 Uhr

Dietfurt (grb) Vor 20 Jahren begann in Dietfurt die gezielte Sanierung der Altstadt. Im Herbst 1986 wurde der erste Vorentwurf des städtebaulichen Rahmenplans erstellt. Damit wurde der Grundstein für das heute schmucke Ortszentrum gelegt.

Das erste, Weg weisende Gutachten erstellte damals d as Planungsbüro SBS in München mit dem für Dietfurt zuständigen Architekten Michael Hildebrand. Der Maßnahmenplan sah seinerzeit als erste Sanierungsstufe die Neugestaltung der Gasse Zum Goggerturm vor, an zweiter Stelle stand der Klostervorplatz und schließlich kam der Kirchplatz mit der Pfarrgasse und einem Teil der Ringgasse an die Reihe. Diese Maßnahmen wurden auch realisiert. Inzwischen hat die Stadt Dietfurt das Planungsbüro gewechselt.

Michael Hildebrand erstellte in den Jahren 1988/89 den Abschlussbericht über die vorbereitenden Untersuchungen zu städtebaulichen Maßnahmen. Damals wurde auch das Sanierungsgebiet räumlich festgelegt: Bei der Sanierung des Wegs Zum Goggerturm gab es Kritik von Seiten der Bevölkerung wegen des nur schwer begehbaren Pflasters. Ähnlich verhielt es sich beim Klostervorplatz. In der Folge der Sanierungsarbeiten wurden daher kleinere und damit besser begehbare Pflastersteine verwendet, wie am Kirchplatz, der Pfarr- und Kirchgasse und der Lederergasse.

Musterbeispiel Stirzer

Die letzte Maßnahme war in diesem Jahr die Pflasterung eines Teiles der Ringgasse sowie die Sanierung des Hollerturms. In Kürze wird noch das Gebäude, das an den Hollerturm angrenzt, noch mit einem neuen Putz versehen. Die Farbe des Anstrichs wurde von den Verantwortlichen zusammen mit dem Kreisheimatpfleger Michael Kühnlein ausgewählt. Ein Musterbeispiel einer "hervorragenden privaten Sanierung", so heißt es bei der Stadt, sei ganz besonders der historische Gasthof Stirzer.

So richtig im Fluss

Als sich die Stadt Dietfurt vom Planungsbüro SBS trennte, übernahm die aus Dietfurt stammende Architektin Lore Mühlbauer die Konzeption der Stadtsanierung. Sie erstellte im Juni 2000 eine Gestaltungsfibel, musste jedoch aus beruflichen Gründen die Fortführung der Planungsarbeit aufgeben.

So kam der nächste zum Zuge: Das Planungsbüro A. S. Eichinger in Donaustauf wurde von der Stadt mit der Fortführung der Altstadtsanierung beauftragt. Inzwischen ist das Planungsbüro Dömges, Regensburg, in Zusammenarbeit mit dem Diplomingenieur Roland Lehmeier aus Parsberg für Dietfurt verantwortlich.

Es sieht nun so aus, als käme die Altstadtsanierung damit wieder so richtig in Fluss. "Die Maßnahmen in diesem Jahr beweisen das", heißt es im Dietfurter Rathaus.

Selbstverständlich gehört zur Sanierung der Dietfurter Innenstadt auch der Erhalt der denkmalgeschützten Häuser. Nachdem diese jedoch alle in Privatbesitz sind und eine Sanierung sehr viel Geld kostet, ist dies schwierig. Laut Bürgermeister Franz Stephan, der sich seit Jahren sehr um ein ansprechendes Ortsbild bemüht – und dazu gehören auch die privaten Gebäude –, erklärte, dass sich im privaten Bereich auch einige positive Ansätze zeigten. So erhielt etwa das Mürbeth-Anwesen (Schuh-Streb) dieser Tage einen neuen Anstrich, ein anderes Mürbeth-Haus (Uhren-Schmuck-Röhlich) wird im kommenden Jahr total saniert,

Peter Wittmann ist derzeit dabei, das Gebäude des ehemaligen Vis-A-Vis umzubauen und diesem einen altstadtgerechten Stil zu geben. Das Stadtoberhaupt hofft, dass wieder eine Gaststätte in das Erdgeschoss des Gebäudes kommt.

Pläne für Hauptstraße

Im kommenden Jahr möchte der Dietfurter Bürgermeister mit einem Teilstück der Sanierung der Hauptstraße beginnen. Die Maßnahme soll in zwei oder drei Bauabschnitten umgesetzt werden, damit die Innenstadt nicht zu lange eine Baustelle ist.

Dem Stadtrat wird der neue Entwurf des Planungsbüros am 27. November in der Sitzung vorgestellt. Am darauf folgenden Mittwoch, 29. November, sind die Pläne bei einer Bürgerversammlung dann öffentlich zu sehen.